Adonia Verlag: Über die Drogenpolitik in der ehemaligen DDR - Dengler, Michael - Bod

Über die Drogenpolitik in der ehemaligen DDR

Akademische Schriftenreihe V179135
Bod
ISBN 9783656016205
36 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Stuttgart, früher: Berufsakademie Stuttgart (Sozialwesen), Sprache: Deutsch, Abstract: [.] Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, die Dimensionen dieses historischen Politikfeldes,

also die Form/Struktur (Polity), den Inhalt (Policy) und den Prozess (Poli-tics) der

Drogenpolitik in der ehemaligen DDR in Grundzügen aufzuzeigen und ansatzweise

herauszustellen, worin das Besondere dieser Drogenpolitik liegt. Eine besondere Bedeutung

erhalten hierbei die strukturellen Aspekte (Polity) der Drogenpolitik, schließlich

manifestierte sich die DDR als staatssozialistische Diktatur3, die sich für alle ersichtlich

durch den Mauerbau 1961 vom Westen abwandte und ihre Grenzen noch verschlossener hielt

als bereits zuvor. Dass Form, Inhalt und Prozess in der Drogenpolitik der ehemaligen DDR miteinander verbunden sind und genauso zusammenhängend gedacht werden4 müssen, wie

in jedem anderen Politikfeld auch, zeigt sich in dieser Arbeit an den Kapiteln 5 und 6, wenn

es zuerst um die Darstellung des Drogenkonsums (Policy) geht und nachfolgend um die

drogenpolitischen Strukturen (Polity) in der DDR. Diese drogenpolitischen Strukturen

erscheinen einerseits als Reaktion auf das spezifische Konsumverhalten der DDR-Bürger,

andererseits bedingten und prägten sie entscheidend die Konsumkultur von Drogen durch

drogenpolitische Vorgaben und Sichtweisen. In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine

Besonderheit der DDR aufmerksam machen, nämlich auf das überwiegend für die

Außendarstellung des SED-Staates eingerichtete Dopingsystem für Spitzensportler. Die

Erfolge der gedopten Sportler dienten der Darstellung von Potenz und Wettbewerbsfähigkeit

im sportlichen wie ideologischen Sinn der sozialistisch ausgerichteten DDR, insbesondere im

Vergleich zur kapitalistischen BRD. Die so präparierten Sportler waren in gewisser Weise

fleischgewordene Potemkinsche Dörfer. Die sonst zum Teil verbotenen Medikamente (etwa

eine Reihe von Narkotika) und für andere Lebensbereiche innerhalb der DDR-Gesellschaft

eher zwecklosen und wohl auch geächteten Methoden wie zum Beispiel Blutdoping wurden

ausdrücklich legitimiert bzw. legalisiert. Ihre zu Gold werdende Anwendung war erwünscht

und wurde von den Sportlern, wie sich nach der Wiedervereinigung bis heute zeigt, immer

wieder als Chance ergriffen. Um allerdings den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen,

möchte ich es bei diesen Ausführungen belassen und das Dopingthema nicht weiter verfolgen. [.]
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