Adonia Verlag: 'Ästhetik der Moderne' in Baudelaires Gedicht 'Les Aveugles' - Bergthaller, Franziska - Bod

'Ästhetik der Moderne' in Baudelaires Gedicht 'Les Aveugles'

Akademische Schriftenreihe V110734
Bod
ISBN 9783640116560
24 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Literatur, Note: 1,3, Universität zu Köln (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Charles Baudelaire: Tableaux parisiens, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit befasst sich mit Charles Baudelaires Gedicht Les Aveugles, welches erstmals

1860 veröffentlicht und schließlich 1861 in die zweite Auflage der Sammlung Les Fleurs du

Mal aufgenommen wurde.

Les Aveugles gehört dem Teilzyklus der Tableaux parisiens an, denen das moderne Paris als

Schauplatz gemeinsam ist. Bei den Tableaux parisiens handelt es sich sämtlich um Gedichte,

die bestimmte Aspekte der Großstadt thematisieren, wobei Baudelaire immer wieder

Gestalten vom Rande der Gesellschaft in den Fokus rückt. So stellen etwa die rothaarige

Bettlerin in À und mendiante rousse, die sieben hässlichen Greise in Les sept vieillards oder

die runzeligen und verkommenen alten Frauen in Les petites vieilles Themen wie

Vergänglichkeit, Leiden und Hässlichkeit dar. Der Sprecher der Gedichte präsentiert sich als

flaneur und Beobachter jener Ausgestoßenen, ihnen gelten sein Interesse und seine Empathie.

Auch in Les Aveugles sieht sich der Sprecher mit einer abschreckenden Erscheinung, die der

scheinbar ziellos umherirrenden Blinden, konfrontiert.

Baudelaire gilt als Begründer einer Ästhetik der Moderne. Zwar steht er noch im

Einflussbereich der Romantik, doch kündigt sich bei ihm die Abkehr von traditionellen

romantischen Topoi, wie etwa die Schönheit der Natur, an. Seine Abwehrhaltung gegenüber

der reinen Nachbildung von Natur formulierte Baudelaire auch selbst: Je trouve inutile et

fastidieux de représenter ce qui est parce que rien de ce qui est ne me satisfait1.

Thema dieser Arbeit soll nun die von Baudelaire postulierte Ästhetik der Moderne sein und

wie diese sich im vorliegenden Gedicht äußert. Als Grundlage wird zunächst eine Analyse des

Gedichts vorgenommen, welche dazu dienen soll, grundsätzliche Erkenntnisse über die

wichtigen Themen und Bezüge des Textes zu gewinnen. Vor diesem Hintergrund werden im

Anschluss Aspekte der modernen Poetik Baudelaires´ beleuchtet. Diese betreffen zum einen

die contemplation bei Baudelaire, die nicht mehr den Grundsätzen romantischer

Naturbeschauung folgt. Zum anderen betrifft die neuartige Ästhetik auch das hier entworfene

Konzept der Blindheit sowie die Behandlung der Erkennbarkeit des Göttlichen.
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