Der Band enthält die Referate deutscher und ungarischer Wissenschaftler, die anläßlich des Zweiten deutsch-ungarischen Kolloquiums über Strafrecht und Kriminologie im Juli 1993 am Staatlichen Institut für Kriminologie und Kriminalistik in Budapest gehalten wurden.

Seit dem ersten Kolloquium im April 1989 hat sich die politische Situation in Ungarn grundlegend verändert. Der ungarische Gesetzgeber steht vor der Aufgabe, das gesamte Strafrechtssystem den neuen Verhältnissen anzupassen. Dabei kann es nicht einfach darum gehen, das Modell einer Rechtsordnung auf eine andere zu transplantieren, sondern es sollte durch Rechtsvergleichung ein "Lösungsvorrat" an möglichen Alternativen aufgezeigt werden. Unter diesem Gesichtspunkt fand auch die Auswahl der Kolloquiumsthemen statt. Neben einem Überblick über die Strafrechtsentwicklung stand je eine Arbeitssitzung zum materiellen Strafrecht, zum Strafverfahrens- und zum Strafvollzugsrecht auf dem Programm. Gegenstand der Diskussion war insbesondere die Neukonzeption des Wirtschafts- und Umweltstrafrechts sowie des Vorverfahrens, aber auch die Frage, welche Rolle der äußeren Kontrolle der Gesetzlichkeit der Strafvollstreckung zukommen soll.