Zur kopernikanischen Gegenrevolution


ISBN 9783656433910
104 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 50.30
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Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Note: 1,5, Technische Universität Darmstadt (Institut für Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: Kant deklariert in der Kritik der reinen Vernunft seine Vorgehensweise, mit der er der Wissenschaft zu sicheren Erkenntnissen verhelfen und sie vor dem bloßen Herumtappen (B XI) bewahren will, als Revolution der Denkart (ebd.).



200 Jahre nach Kant wurde und wird dieses Projekt von verschiedenen Seiten kritisiert oder sogar in Frage gestellt. Was als Projekt der Aufklärung so verheißungsvoll begann, als Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit, muss über seine eigenen Grenzen nachdenken.



Damit wird aber auch zugleich der Weg frei, eine Gegenrevolution zu starten. Was geschah mit den Objekten? Was liegt nun wirklich außerhalb des Subjekts? Was ist real, was konstruiert? Konstruiert das Subjekt tatsächlich die Objekte oder können nicht vielleicht doch auch die Objekte das Subjekt konstruieren? Die Wissenschaftsphilosophie, die Wissenschaftsforschung bzw. die science studies eröffnen mit ihren Ausführungen über das Labor und das Experiment Möglichkeiten, einen neuen Blick auf wissenschaftliche Objekte zu werfen.



Somit liegt zuerst einmal das Erkenntnisinteresse dieser Arbeit daran, diese wissenschaftlichen Objekte zu untersuchen und zu sehen, welche Strukturen sie aufweisen und in welchen Beziehungen sie zum Subjekt und zum Erkenntnisprozess stehen. Wenn man aufgrund dieser Untersuchungen die Objekte als etwas, das außerhalb des Subjekts liegt, ansehen muss, das zwar durchaus vom Subjekt konstruiert wurde, aber auf das Subjekt zurückwirkt und damit die Denk-, Wahrnehmungs- und Handlungsstrukturen im Subjekt nachhaltig beeinflusst, dann kann man Konsequenzen aufzeigen, die für das Subjekt entstehen, jedoch von diesen Objekten ausgelöst wurden.



Mit der Abwendung von einer Subjekt-orientierten Betrachtungsweise hin zu einer Objektorientierten könnte unter Umständen das begriffliche Material zur Verfügung gestellt werden, das Probleme, die in einer post-traditionalen Wissensgesellschaft (vgl. Knorr Cetina) in den Fokus rücken, besser bearbeiten könnte.
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