Zum Wandel der wissenschaftsgeschichtlichen Bedeutung der Philosophie


ISBN 9783346078254
84 Seiten, Taschenbuch/Paperback
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Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Philosophie - Epochenübergreifende Abhandlungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht die wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung der Philosophie und dessen Wandel. Das Ideal der antiken Philosophie, durch sie in Übereinstimmung mit dem Logos aus der Ruhe der Seele (Ataraxi) harmonisch zu leben, ist den neueren Zeiten abhandengekommen. Plato lässt Sokrates in der Apologie aussagen, dass ein undurchdachtes Leben für den Menschen nicht wert sei, gelebt zu werden. Das dachte auch Epikur, der sich als Seelenarzt verstehende Philosoph auch der sexuellen Lust, ich betone das ausdrücklich gegen eine ganze Reihe von Philosophiegeschichten, die wohl offensichtlich von düster-protestantischen Philosophen geschrieben worden sind, die ihre Phrase nicht belegen können. Wir finden in seinem Schriftgut Lobreden auf die Lust des Bauches.



Das uns heute vorliegende Schriftgut von Epikur gibt bezüglich einer Fleischaversion in sexueller Hinsicht nichts her. Der zentrale Gedanke Epikurs ist das Heil der Seele, um das sich seine stets im Dienst der Heilung befindliche Philosophie dreht. Der Epikureer spricht den an Schmerzen leidenden Trost zu: Der heftige Schmerz sei kurz, der langandauernde aber nicht heftig. Der Epikureismus, der die Menschen durch Aufklärung über den Unsinn strafender Götter von Angst, Schmerz und Unruhe befreien wollte und der die Lehre von der Lust, die er negativ als Abwesenheit von Schmerz bestimmt, als Ziel des menschlichen Lebens ganz oben anstellte, ist und bleibt doch die wohlschmeckendste Frucht der antiken Philosophie. Denn wie sollte eine Ataraxie ohne sexuelle Erfüllung möglich sein?



Diese asexuelle Behauptung läuft auf eine Abstraktion der menschlichen Entwicklungsgeschichte hinaus. Epikur befreite uns von der Furcht vor den Göttern und verbannte sie in die Intermundien, vergatterte sie wie die Deisten der Aufklärung zur Passivität, jedenfalls uns Menschen gegenüber. Sexuelle Befriedigung auf atheistische Art, ohne verstecktes Glotzen der Götter und der Pfaffen, das tut der menschlichen Seele gut.
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