Adonia Verlag: Zeitgeschichte und Zeitkritik in 'Das Steinerne Herz' von Arno Schmidt - Analyse - Wendland, Hans-Georg - Bod

Zeitgeschichte und Zeitkritik in 'Das Steinerne Herz' von Arno Schmidt - Analyse

Akademische Schriftenreihe V189776
Bod
ISBN 9783656142218
24 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
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Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: "-", Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Zentrale Einrichtung für Lehre, Studium und Weiterbildung), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Analyse des Romangeschehens erfolgt unter der Prämisse, dass die Erfahrungen der Protagonisten aus Krieg und Nachkriegszeit einen nachhaltigen Einfluss auf ihr Befinden und ihre Denk- und Verhaltensweisen ausüben und diese sich zum Teil unmittelbar daraus

ableiten lassen. Die materiellen Lebensbedingungen haben sich in mancher Hinsicht entscheidend verbessert, aber bei genauerem Hinsehen erkennt man noch Spuren von Mangel und Entbehrung, besonders im Vergleich zwischen West und Ost. Einen besonderen

Schwerpunkt bildet die häufige Kritik an Gesellschaft und Institutionen, und schließlich gibt es auch Ansätze zu Weiterentwicklung und Fortschritt, beispielsweise das

Geschlechterverhältnis betreffend. Ein wichtiger Kerngedanke zeigt sich darin, dass Lügen und Betrügen zum Alltagsleben des Kleinen Mannes zu gehören scheinen. Sie dienen der Sicherung der Existenz. Dabei machen sich teilweise Skrupel bemerkbar, aber angesichts der

Verhältnisse in Staat und Gesellschaft, wo in viel größerem Ausmaß gelogen und betrogen wird, sind sie aus der Sicht vor allem der männlichen Protagonisten unangebracht. Dies wird zum Beispiel an der Kritik an Adenauer deutlich, der wegen seiner einseitig an der

Westintegration der Bundesrepublik orientierten Politik als "Minderer des Reiches" (63) und als Chef eines Regimes bezeichnet wird, das auf Wiederaufrüstung ausgerichtet ist und auf

"jene Elemente" zurückgreift, "die damals bei Hitler oben schwammen". (64) Es ist natürlich der Erzähler Walter Eggers, der hier spricht, aber es ist unverkennbar, dass er dem Autor

als Sprachrohr dient, um seiner Kritik am Zeitgeschehen polemisch Ausdruck zu verleihen.
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