Zur Rolle des Wissenschafters gehört auch die Kommunikation. Wissenschafter sind nicht nur Menschen, die etwas erforschen, sie prägen auch das Denken ihrer Generation - über den Hörsaal hinaus. Von daher ist der Wissenschafter nicht nur Erzeuger wissenschaftlichen Wissens, sondern auch Publizist und Vermittler. Der Journalist wieder ist nicht nur Wissenschaftsvermittler, der die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung vereinfacht - im Einbahnverkehr von der Wissenschaft via Medien - an die Öffentlichkeit transportiert, sondern er kann auch Wissensvermittler im außerwissenschaftlichen Feld sein.

Wissenschaft im klassischen Sinn freier Forschung und Lehre im akademischen Sondermilieu einer elitären Gelehrtenrepublik hätte kein fachfremdes Publikum und keine außerwissenschaftliche Öffentlichkeit. Beides aber ist notwendig, um das zu erhalten, was für moderne Forschung unerläßlich ist: finanzielle Förderung, politische Unterstützung, öffentliche Anerkennung, demokratische Legitimation. Vom Geld für die Forschungsarbeit und von der Akzeptanz der Forschungsergebnisse einschließlich ihrer außerwissenschaftlichen Folgen hängen die Existenz der Wissenschaft in allen ihren modernen Erscheinungsformen ab. Das ist ein Spiel mit drei Bällen: Wissenschaft - Politik - Öffentlichkeit, das nicht immer gut koordiniert ist und in das sich die Medien einschalten.