Widerstand gegen den Nationalsozialismus als Thema des italienischen Neorealismu


ISBN 9783640369355
120 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 53.55
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: keine, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Neuphilologische Fakultät, Romanisches Seminar, Lehrstuhl für italienische Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht das Wechselspiel von Politik und Literatur unter

der Fragestellung, in welchem Maß der Neorealismus das zentrale

Ereignis seiner Zeit rezipiert: den Widerstand gegen den Faschismus,

sowie gegen die deutsche Besatzung. Im Rahmen dieser Fragestellung

müssen im ersten Kapitel die relevanten historischen Ereignisse erläutert

werden. Besonderes Gewicht liegt dabei auf der Entwicklung von

organisiertem Widerstand gegen die deutsche Besatzung in Italien. Im

zweiten Kapitel soll dann auf die aus der Resistenza hervorgegangene

Bewegung des Neorealismus eingegangen werden. Für die Frage nach der

Darstellung von deutscher Besatzung und Widerstand bieten sich drei

Romane italienischer Autorinnen besonders an. Im dritten Kapitel wird der

1949 erschienene Roman LAgnese va a morire der aus Bologna

stammenden Autorin Renata Viganò interpretiert. Dieser schildert den

Kampf einer einfachen Frau in einer Partisanengruppe. Tutti i nostri ieri,

ein Roman von Natalia Ginzburg, bietet dem Leser ein Panorama der

gesamten Epoche anhand einer ineinander verwobenen

Familiengeschichte. Das historisch- politische Gewicht des Romans fand

in der Kritik bisher wenig Beachtung. Das vierte Kapitel wird

insbesondere die Darstellung des Widerstands beleuchten. Elsa Morantes

1974 erschienener Roman La Storia drückt bereits das historische Thema

des Romans im Titel aus. Gemeinsames Element und Vergleichspunkt der

drei Romane ist der Mord am deutschen Soldaten, der Schlussfolgerungen

über eine mögliche und unterschiedliche Bewertung der Schuldfrage in

den Texten erlaubt. Eine Gegenüberstellung der drei Romane erfolgt im

abschließenden sechsten Kapitel.

Alle Romane wurden von italienischen Schrifstellerinnen abgefasst und

die Texte reflektieren eine weibliche Perspektive auf Krieg und

Widerstand. Deswegen ist es notwendig, auch gelegentlich Genderfragen

zu thematisieren, denn bei der Analyse wird deutlich werden, dass die

Resistenza auch in Bezug auf die Stellung der Frauen innerhalb der italienischen Gesellschaft einen Wendepunkt markierte.Wie Sharon Wood

ausführt, waren 43000 Frauen aktive Kämpferinnen bei den

Partisanenverbänden, und unzählige mehr unterstützten die Resistenza. [.]
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