Wer arbeiten will, gebiert seinen eigenen Vater


ISBN 9783826070495
280 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 43.20
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Der Zugang zum Werk Siegfried Wagners liegt in der Begegnung

mit Oscar Wilde. Denn über dessen Ironie eröffnet sich im Werk

Siegfried Wagners ein Paralleluniversum der Intertextualität.

Opus 6, 'Banadietrich', auf den ersten Blick ein 'Ring' im Taschenformat,

erweist sich als Zugang zu dem Vexierspiel, das das

Genie im Schatten (Peter P. Pachl) mit den Werken seines Vaters

treibt. Gleich den Prismen eines Kaleidoskops bringt der Sohn

das Gesamtkunstwerk des Vaters durch leichtes Kippen und kaum

merkliches Drehen 'zurück auf Anfang'. Und dieser Anfang ist

nicht etwa eine der frühen Opern Richard Wagners, die als Nukleus

einer der späteren gelten können, sondern ein Werk vor seiner

Zeit: der 'Faust', der sich als wichtiges Element im Schaffen

Richard Wagners erweist, vor allem aber als Dreh- und Angelpunkt

im Kosmos Siegfried Wagners entpuppt.

Es ist dies ein 'Spiel', dass allem Anschein nach alle Opern Siegfried

Wagners durchzieht: Augenscheinlich jeweils 'nur' auf ein

Werk des Vaters bezogen, offenbaren alle Opern des jüngeren

Wagner vielfältige Verweise aufeinander, auf den gesamten väterlichen

Kanon und immer wieder auf den 'Faust'. So stark ist

Goethes Sogkraft, dass sogar persönliche Entscheidungen und die

'Erinnerungen' Siegfried Wagners ihr unterliegen.
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