Weltreise eines Sexualforschers


ISBN 9783821845678
440 Seiten, Gebunden/Hardcover
CHF 40.75
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Berichte eines sexologischen Weltenbummlers



Vieles an diesem Buch ist ungewöhnlich. Es beginnt damit, dass Magnus Hirschfeld

bei der Abfahrt "eine Reise um die Welt weder beabsichtigt noch geplant hatte".

Auch war er kein bummelnder Tourist, sondern ein Mann mit einer Mission: Er hält

auf seiner Reise - häufig zum milden Erstaunen der in der Tropensonne träge

gewordenen Kolonialeuropäer - in 500 Tagen 176 Vorträge. Sein Thema ist immer

das gleiche: Sexologie. Denn noch spannender als Canyons, Tempel und Grandhotels

sind für ihn die sexuellen Gepflogenheiten der Landesbewohner. So steht auf

Hirschfelds Besuchsprogramm ganz selbstverständlich neben dem Kirschblütenfest

in Japan das Bordellviertel in Yokohama, eine Begegnung mit japanischen

Frauendarstellern, die Suche nach Phallussteinen und die Beantwortung der Frage,

ob es das gefürchtete "Verschwinden des Penis" tatsächlich gibt.



Bestechend ist dabei die Energie und auch die Vorurteilslosigkeit, mit der der

Forscher zu Werke ging - denn neben seiner auch heute noch verblüffenden

Begeisterung für die Sexualfreundlichkeit des Islam stellt er immer wieder fest,

wie ungewöhnlich lebenstüchtig die Sprösslinge von Mischlingsehen sind. Kein

Wunder, dass Hirschfeld bei seiner Rückkehr in Berlin wenig beliebt war und die

Erstausgabe seiner Weltreise 1933 nicht dort, sondern in Zürich herauskam.
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