Warum wir uns verführen lassen


ISBN 9783826063466
191 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 33.65
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Die Lektüre einiger der populärsten europäischen Märchen unter das Thema "Verführung" zu stellen, hat vor allem zwei Gründe: Der erste ergibt sich aus der Topik der Märchen selbst heraus. Zahlreiche dieser Erzählungen kennen überhaupt kein anderes Thema. Ob in der Liebe, im Sozialgeschehen der Standesgesellschaft, in wirtschaftlichen, religiösen, charakter- und entwicklungspsychologischen Bezügen, immer geht es um Verführung. Jeder verführt jeden: der Frosch die Prinzessin, die Prinzessin den Frosch und sich selbst mittels des Frosches. Hänsel und Gretel werden ebenso verführt, wie sie selbst verführen, und das unter bezeichnenden Umständen. Verführung ist überall, wo Interessen sind, Begehrlichkeiten, die Bereitschaft zu Veränderungen und Normenbruch.

Der andere, zweite Grund: Wir sind selbst Verführte und Verführende, heute mehr denn je. Unsere Gesellschaften sind zu regelrechten Verführungsgesellschaften geworden, in denen es wahrlich - so wie in den Märchen - kaum mehr ein anderes Thema, kaum mehr eine andere Wahl gibt.

Daraus erklärt sich der Hauptantrieb dieses Buches: aus Märchen Botschaften ("mære") über uns selbst zu hören; Echobotschaften unseres eigenen Innern, die uns besser begreifen lassen, wer wir sind, wie wir sind und - wie uns geschieht.
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