Warum scheiterte die Regierung Ludwig Erhard?


ISBN 9783640540709
24 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 2,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Wirtschaftskrisen des 19./20. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Beitrag Ludwig Erhards zum Aufbau [] der Bundesrepublik Deutschland war

in vieler Hinsicht entscheidend. Mit seinem Namen verbindet sich der wirtschaftliche

Aufstieg nach [der] beispiellosen Katastrophe [des Zweiten Weltkrieges]. Nach dem

ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer und neben ihm war Erhard der wichtigste

Gestalter der jungen Bundesrepublik.

Was vermittelt diese Aussage? Sie überträgt Erhards Bedeutung für die

Bundesrepublik auf sein wirtschaftliches Schaffen und stellt ihn dabei an die Seite

Konrad Adenauers. Erhards Weg in die Politik erfolgte über die Wirtschaft. Bereits

in der Weimarer Republik trat er in diesem Metier hervor und sollte darin bis in die

junge Bundesrepublik hinein brillieren. Doch seine Rolle in den Gründerjahren darf

nicht ausschließlich auf dem wirtschaftlichen Gebiet angesiedelt werden.

Unterschwellig wird dies auch im einleitenden Zitat vermittelt, in dem Erhard

indirekt als Nachfolger Adenauers dargestellt wird. Bei der Betrachtung der Person

Ludwig Erhards darf seine Zeit als Bundeskanzler jedoch nicht in einer solchen

untergeordneten; nur marginal zu erwähnenden Rolle vermutet werden. Denn

obwohl seine Kanzlerschaft nur vom 18. Oktober 1963 bis zum 30. November 1966

andauern sollte, ist sie nicht als unbedeutendes Intermezzo anzusehen. Während

seiner Rolle als Wirtschaftsminister und als Vater des Wirtschaftswunders hatte

Erhard sich ein Prestige in der deutschen Bevölkerung geschaffen, das ihm seinen

Weg in das Kanzleramt ebnete. Umso überraschender erscheint es, dass Erhard

offenbar nicht imstande war, sein Amt auf Dauer zu sichern. Dies zeigt bereits die

literarische Reflexion zur Person Ludwig Erhards. So bezeichnet ihn Karlheinz

Niclauß als Zwischenkanzler, Hermann Schreiber versteht ihn gar als

Politikverächter und Johannes Gros glaubt, dass Erhards Charakter gar die Politik

verdorben hatte. Sind diese Einschätzungen zutreffend? Kann man Erhards

Kanzlerschaft als ein [] entbehrliches Accessoire bezeichnen? Wenn ja, stellt

sich die Frage, wie es dazu kommen konnte. Wie konnte der gemütlich wirkende Erhard, der mit seiner Erscheinung Sympathie im Volk erweckte, nach so kurzer

Zeit nur scheitern? [.] Im Fokus der

Untersuchung steht dann die Analyse der Kanzlerschaft Erhards. Hier sollen dann

bestimmte Felder - vornehmlich Innen- und Außenpolitik sowie Erhards Distanz

zur Macht
herausgegriffen werden, um seinen politischen Sturz nachvollziehbar

darstellen zu können.
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