Vorwärts und nie vergessen...? - Die Geschichtsarbeit der SED-Nachfolgepartei PD


ISBN 9783640179503
28 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Historisches Seminar ), Veranstaltung: Untergang der DDR, deutsche Wiedervereinigung und die Anfänge der Berliner Republik, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand vorliegender Hausarbeit ist eine in vielerlei Hinsicht bemerkenswerte und umstrittene Organisation: Die Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS).1 Als sich die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) zur Jahreswende 1989/90 unter dem Druck der Öffentlichkeit in SED/PDS und schließlich in PDS umbenannte, war ihr gerade die Allmacht als Staatspartei der abgewirtschafteten DDR abhanden gekommen.2 Gleichsam als Hypothek der deutschen Wiedervereinigung3 etablierte sie sich in den darauf folgenden Jahren zu einer unübersehbaren Größe im deutschen Parteienspektrum und ihre hohen Wahlerfolge, die im Osten Deutschlands teilweise die der SPD und CDU übertreffen, scheinen jenen Recht zu geben, die sie als Volkspartei des Ostens bezeichnen. Gleichwohl liefert dieser Geburtsfehler4, Erbin der totalitären kommunistischen SED zu sein, Kritikern aller Couleur immer wieder Munition und die Meinungen darüber, wie sie dieses Erbe verwaltet, streuen nicht nur in der Forschung, breit. Diese Arbeit widmet sich der PDS im Hinblick auf ihre Geschichtsarbeit. Sie misst ihre Resultate an den Maßstäben, welche sich die PDS mit ihrer Weigerung, die SED aufzulösen, selbst gesetzt

hat: Den Bruch mit Stalinismus und Diktatur, eine Abkehr vom unmenschlichen

Staatssozialismus der DDR und das beharrliche und aufrichtige Streben, das im Namen der SED begangene Unrecht anzuerkennen, es aufzuarbeiten und schließlich zu überwinden, um demokratische Kraft in einem pluralistischen Rechtsstaat zu sein.5 Gerade wegen ihrer großen Popularität im Osten und der Biographien vieler ihrer Mitglieder, die in den Organisationen des Arbeiter- und Bauernstaates sozialisiert wurden, könnte sie so einen wertvollen Beitrag zur Einheit und zum inneren Frieden des deutschen Volkes leisten. Allerdings kommt man bei genauerer Betrachtung nicht umhin, ihr hierbei beträchtliche Defizite

zu unterstellen, so dass der Schluss zu ziehen ist, dass die geschichtliche Aufarbeitung des DDR-Unrechts durch die PDS im Wesentlichen ihr Ziel verfehlt hat. Dies hat unterschiedliche Ursachen. Sie sollen im Folgenden, um die These zu erhärten, ebenso untersucht und analysiert werden, wie die gebräuchlichsten Denk- und Argumentationsmuster. Dies bildet den Hauptteil der Untersuchung. Ihm voraus gehen einige Bemerkungen zu den Binnenverhältnissen der PDS und

den Akteuren ihrer Geschichtsarbeit, sowie ein kurzer Überblick über Quellenlage und Forschungsstand.
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