Adonia Verlag: Vertreibung der wissenschaftlichen Elite aus Österreich im Ständestaat und der N - Staggl, Andreas - Bod

Vertreibung der wissenschaftlichen Elite aus Österreich im Ständestaat und der N

Akademische Schriftenreihe V191672
Bod
ISBN 9783656166566
20 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 19.70
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europas - Zeitalter Weltkriege, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Sprache: Deutsch, Abstract: Kontinuität in der anti-elitären Politik Österreichs im Ständestaat und Nationalsozialismus



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Österreich sieht sich gerne als Kulturnation, als Land der Dichter und Denker. Kulturelles Erbe wird

groß gehalten und dient scheinbar als identitätsstiftend. Zudem werden Genies, Künstler und

Wissenschaftler alter Generation immer noch verehrt. Es wird darauf hingewiesen, dass das Land

trotz seiner kleinen Größe außerordentliche Menschen und Leistungen hervorgebracht habe. Im

Gegensatz dazu die aktuellsten PISA-Ergebnisse, in welchen Österreichs Schüler im internationalen

Vergleich fast schon dramatisch schlecht dastehen. Oder der aktuelle Budgetentwurf, in dem

Bildung und Wissenschaft nur eine Nebenrolle spielen und durch den außeruniversitäre

Forschungseinrichtungen ums Überleben kämpfen müssen.

Wie ist dieser Gegensatz zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu erklären bzw. wo ist ein Bruch

festzustellen? Zu Zeiten der Monarchie galt Wien als eines der wichtigsten kulturellen Zentren der

Welt und auch noch zu während der Ersten Republik konnte das nun kleine Land außerordentliche

wissenschaftliche Erfolge nachweisen. Dabei kann man zum Beispiel an Sigmund Freud, Karl

Popper oder die zahlreichen Nobelpreisträger dieser Zeit denken. Somit bleibt als logischer

Zeitpunkt eines Bruches die Jahre der Nazi-Herrschaft, in welcher mit den Juden die wohl

wichtigste Gruppe der österreichischen Wissenschaft vertrieben oder vernichtet wurde.

Oftmals vergessen in der Österreichischen Geschichte wird jedoch die Zeit des Ständestaates. Die

Kanzler Schuschnigg und vor allem davor Dollfuß errichteten ein autoritäres oder sogar

faschistisches Regime, unterstützt durch und mit einer großen Nähe zur Katholischen Kirche,

welches ebenfalls auf Konfrontationskurs mit der Bildungs- und Wissenschaftselite ging. Die These

dieser Arbeit lautet daher, dass die anti-elitäre Stimmung und Politik in Österreich nicht in der Nazi-

Herrschaft begann, sondern dass eine gewisse Kontinuität zwischen dem Beginn des Ständestaates

und der Zeit des Anschlusses gab.[.]
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