The Day Before the Day After


ISBN 9783826077296
222 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 30.05
Wird für Sie besorgt
Dass wir angesichts der Bedrohung durch Atomwaffen reichlich unerschrocken

erschrecken, ist eine jener Tatsachen, die uns das angebliche

>Gleichgewicht des Schreckens< eingehandelt hat. McNamaras

Doktrin mit dem Akronym MAD für Mutually Assured Destruction

signalisiert (neben unserem kollektiven Geisteszustand) die Harmlosigkeit

eines Pulverfasses auf einer glimmenden Feuerstelle. Was als

atomarer >Schirm< propagiert wird (und also angeblich für >Beschirmung<

sorgt), kann uns die Aussicht auf den nuklearen Holocaust

für Natur und Mensch zwar verstellen, aber nicht daran hindern, die

Konsequenzen auszumalen. Wenn der Aphoristiker Werner Mitsch

feststellt: 'Keine Maus der Welt käme auf die Idee, eine Mausefalle

zu konstruieren', pointiert er das Paradox, dass wir uns gegenseitig

in Geiselhaft nehmen und im Ernstfall auch Unbeteiligte in den Abgrund

reißen. Als wäre mit dem Zuschnappen der Falle nicht nur Leid,

sondern auch eine Lust verbunden, die dem Auskosten einer verdienten

Strafe gleicht. Ob diese allein auf die Nivellierung von Kultur und

Barbarei, Gut und Böse, Utopie und Dystopie steht, ist ein Thema, das

Bände füllt, unter anderem dieses Buch, das (neben Physik und Chemie)

auch Anthropologie, Ökonomie, Sozialpsychologie und Psychoanalyse

zu Rate zieht, um ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen,

das Günther Anders einst als >Apokalypse-Blindheit< beschrieb.
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