Stadtentwicklung in der Gallia Narbonensis


ISBN 9783656202394
28 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
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Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,7, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Römisches Gallien von Caesar bis Nero, Sprache: Deutsch, Abstract: Daß die römische Urbanisierung einen bedeutenden Beitrag zur Romanisierung

der außeritalischen Provinzen geleistet hat, gehört zur üblichen Allgemeinbildung.

Ebenso weiß der Laie in aller Regel, daß bedeutende historische Städte (Köln,

Trier und Augsburg in Deutschland; Lyon, Toulouse und Narbonne in Frankreich,

um nur einige wenige zu nennen) römischen Ursprungs sind. Auf welche Weise

die mehr oder weniger geplante Verstädterung aber zum hochkomplexen

Geschehen der Romanisierung, d. h. der Durchdringung unzivilisierter Räume mit

römischer Sprache und mediterraner Lebensart beigetragen hat, ist jedoch

weitgehend im Allgemeinbildungskontext unbekannt.

Diese Seminararbeit unternimmt den Versuch, am Beispiel der römischen Provinz

Gallia Narbonensis1 die Stadtentwicklung seit der Eroberung durch die Römer

nachzuvollziehen und die Ziele, die die Eroberer mit der Verstädterung verfolgten

und die Konsequenzen dieser Strategie darzustellen.

Um sich aber mit dem Komplex Stadtentwicklung zu beschäftigen, ist zunächst

der Begriff Stadt einer kurzen, aber kritischen Betrachtung zu unterziehen. Behandlung dieses Themas unerläßlich; kompliziert deshalb, weil die Stadtplaner,

Geographen und Historiker, die sich mit dem Thema Stadt auseinandersetzen, sich

nicht über die Kriterien einigen können, die eine Siedlung konstituieren, die den

Namen Stadt zu recht trägt. Da die Definition auch noch möglichst allen

historischen Epochen vom Altertum bis zur Moderne und allen geographischen

Räumen genügen soll, gehen die Meinungen über die letztlich entscheidenden

Wesensmerkmalen einer Stadt weit auseinander.2 [.]



1 Die Gallia Narbonensis lag im heutigen Südfrankreich und wurde im Osten von den

Alpenausläufern, westlich von den Pyrenäen und südlich von der Mittelmeerküste begrenzt. Als

nördlichste Erstreckung erreichte sie den Genfer See.

2 Vgl. zur Definitionschwierigkeit von Stadt Kolb (1984), S.11 - 17 und auch Freyberger (1999),

S. 108f, Anm. 428. Als Minimalkriterium für städtisches Wesen definiert B. Freyberger die

Existenz einer - wie auch immer gearteten - sinnvoll aufeinander abgestimmten Einheit von

kollektivem und individuellem Sein, die sich auch im materiellen Bild zu äußern hatte. (S. 109)

Diese Definition ist in dieser umfassenden Art und Weise sicher zutreffend, aber sie scheint mir zu

weit und insgesamt zu vage und darum für diese Arbeit ungeeignet.
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