Adonia Verlag: Stadt lesen. Der Blick des Flaneurs - Seeling, Mathias - Bod

Stadt lesen. Der Blick des Flaneurs

Der Blick des Flaneurs
Bod
ISBN 9783640197743
40 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 19.35
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Erfurt, Veranstaltung: Blick-Lektüren, Sprache: Deutsch, Abstract: Jeder Mensch erlebt seine Umwelt auf unterschiedliche Art und Weise, interpretiert Sachverhalte

und Verhaltensweisen seiner Mitmenschen anders und besitzt ein individuelles

Aufnahmevermögen, das diesen Menschen prägt und das er ebenso auf seine Umwelt reflektiert.

Diese Hausarbeit soll sich mit dem Phänomen des expliziten Beobachters in der Stadt und in

verschiedenen anderen sozialen Gefügen befassen - dem Flaneur.

Was sind sozusagen 'typische' Charakteristika, welche Stile verfolgen und repräsentieren diese

Menschen, die eine Stadt anders wahrnehmen, als der gemeine Spaziergänger? Etymologisch ist zu

erkennen, dass der Begriff flanieren für ein zielloses Umhergehen steht.1 Daher ist naheliegend,

dass der Typus Flaneur in der Literatur von seinem früheren Ebenbild, dem Wanderer, abgeleitet

wurde, der die Natur durchstreifte und, an dem, was er dort beobachtete, seinen Gedanken und

Gefühle artikulierte.

Den Eingang in die Literatur fand er schließlich mit Edgar Allan Poes Erzählung The man of the

crowd von 1838. Seitdem sah sich der beobachtende Mensch in einer städtischen Welt, die geprägt

war durch stete Veränderung und rasanter Entwicklung im Alltag, der Industrie und vielen anderen

Bereichen. Durch die zahlreichen Umbauten und Innovationen in den Großstädten erfuhren die

Menschen einen prägenden Wandel in ihrem Alltag. Fast pragmatisch reflektiert der Flaneur diese

aufkommende Unruhe und lässt den Leser immer wieder an frühere Zeiten erinnern, um den

Unterschied explizit zu machen. Kritisch setzt er sich in jedem Falle mit seiner, sich ständig

weiterentwickelnden und immer hektischen Umwelt auseinander. Aber warum die Entstehung der

Figur des Flaneurs nicht auf einem fiktiven Wege? Wieso machten sich diese Schriftsteller die

Mühe, stundenlang ziellos durch die Städte zu streifen, sich endlose Gedanken zu machen und alles

niederzuschreiben?
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