Sprach-Kritik


ISBN 9783942393317
240 Seiten, Gebunden/Hardcover
CHF 30.05
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Der Leitfaden des Buches ist die Darstellung einer sprachphilosophischen

Denkrichtung, die das alte Rätsel vom Ursprung der Sprache

in die 'Natur des Menschen' verlegt. Deutlich wird dabei, was immer

schon implizit war: Jede Sprachtheorie enthält eine anthropologische

These. In den sprachphilosophischen Reflexionen deutsch-jüdischer

Denker von Heymann Steinthal und Moritz Lazarus bis zu Ernst Cassirer

und Ludwig Wittgenstein - wird über die Konsequenzen einer

Theorie der Sprache nachgedacht, die ihre anthropologischen und

kulturtheoretischen Implikationen mitbedenkt. Unmissverständlich

stellen sie klar, dass die Gefahr einer idealistischen Verfehlung des

Menschen droht, wenn die Sprache nicht auch an die körperliche,

materiale Seite des Lebens geknüpft wird. Andererseits besteht

die Gefahr einer naturalistischen Verfehlung der Komplexität des

Phänomens Sprache, wenn die Möglichkeit einer schöpferischen,

spontanen Expressivität nicht zumindest erwogen wird.

In der Debatte über die Sprache, die im deutsch-jüdischen Kontext

geführt wird, steht die Frage nach der 'Natur des Menschen' auf

dem Spiel. Im Zeitalter der Ideologien, das auch in die Abgründe der

Entmenschlichung geschaut hat, ist die Genese einer Theorie des

Menschen und seiner kulturellen Formen, die auf die Aspekte radikaler

Individualität und Pluralität setzt, auch ein Politikum. Und angesichts

einer heute wieder interessierenden Verkürzung der Frage
nach dem Menschen, die sich auf die Grundlagenforschung in den

verschiedenen Fachrichtungen der Biologie verlässt, zeichnen sich

die in diesem Buch vorgestellten sprach- und kulturtheoretischen

Reflexionen durch kritisches Potential und Aktualität aus.
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