Sichtbare Netzwerke


ISBN 9783034014380
272 Seiten, Gebunden/Hardcover
CHF 34.20
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Wie hat wissenschaftliche Forschung das Gesicht erhalten, das sie heute in Hochglanzprospekten und an Network-Events präsentiert? Seit den 1990er-Jahren hat sich die Art und Weise, wie Forschung gedacht, organisiert und legitimiert wird, fundamental gewandelt. Mit dem Einzug der Praktiken des New Public Management und einer massiven Aufstockung der Fördermittel alleine ist dieser Wandel aber nicht zu erklären. Auch das Bild der Wissenschaft und die Forschungspraxis haben sich in dieser Zeitspanne verändert.



Der Autor zeichnet am Fallbeispiel der Schweizer Initiative für Systembiologie, SystemsX.ch, den Wandel der Forschungspolitik und der Life-Sciences zwischen 1990 und 2016 in der Schweiz nach. Die Entstehung und das Funktionieren der hochdotierten Förderinitiative - der Bund investierte rund eine halbe Milliarde Schweizer Franken in SystemsX.ch - wird dabei in den gesellschaftlichen Kontext der Schweiz um die Jahrtausendwende gesetzt. Die Studie liefert damit eine Historisierung von ebenso vagen wie wirkmächtigen Phänomenen der Gegenwart, wie dem Netzwerkgedanken oder der Wissensgesellschaft. Gleichzeitig zeigt die Studie auf, wie sich die Life-Sciences nach der Genomikphase unter dem Sammelbegriff Systembiologie neu organisieren liessen und dadurch für die Wissenschaft, Forschungsförderung und Politik attraktiv blieben. Aufbauend auf einem privilegierten Quellenzugang liefert das Buch einen Innenblick in die Mechanismen der gegenwärtigen Forschungsförderung.
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