Selbstbewusstsein und Person im Mittelalter


ISBN 9783826030857
268 Seiten, Taschenbuch/Paperback
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Das Thema "Selbstbewußtsein und Person im Mittelalter" entspringt nicht dem musealen Interesse, der Gegenwart eine vergangene Gestalt des Geistes kontrastierend gegenüberzustellen, vielmehr verfolgt das Projekt eine eigene philosophische Intention. Um zu beurteilen, ob die klassischen Begriffe von Selbstbewußtsein und Person bloß zeitbedingte und deshalb vergängliche Konventionen sind oder ob ihnen vielmehr ein legitimer metaphysischer Status zukommt, genügt es nicht, nur die in den letzten Jahren durchaus lebhafte Debatte über diese Begriffe zu verfolgen, die besonders in der analytischen Philosophie des Geistes und in den Kognitionswissenschaften geführt wird. Hier wird nämlich der historische Charakter der Begriffe und ihrer Gegenstände durchweg ausgeblendet, indem vor allem die sprachlogische Gestalt der Selbstreferenz untersucht oder das Phänomen auf Gegebenheiten der Informatik und der Neurologie reduziert wird. Sowohl die erkenntnistheoretische wie die ethische und politische Bedeutung der Begriffe Selbstbewußtsein und Person haben jedoch in Wahrheit eine lange Geschichte, die weit hinter die Epoche der bürgerlichen Emanzipation zurückreicht. In den Beiträgen dieses Bandes wird facettenreich gezeigt, daß das Mittelalter nicht nur die Begriffe äußerlich geprägt, sondern in spezifischen historischen Konstellationen die wesentliche Struktur des reflexiven Bewußtseins und die Dignität der Person als individueller Substanz geradezu entdeckt hat.
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