Sehnsucht nach Geheimnis


ISBN 9783826075926
350 Seiten, Taschenbuch/Paperback
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Wohl kaum ein anderes Phänomen des Aufklärungszeitalters ist in derart hohem Maße Objekt von Spekulationen, Mythenbildungen und Kritik geworden wie der Illuminatenorden. Der von dem Universitätsprofessor Adam Weishaupt 1776 in Ingolstadt gegründete Orden wurde bald zum Synonym für Verschwörung, Umsturz, zersetzende Unterwanderung politischer Ordnung und subversive Umtriebe. Bis heute dient er als geheimnisumwitterter Topos von Romanen und Filmen. Vorliegendes Buch versucht einige Aspekte dieser Literarisierung, Mystifizierung und auch Verklärung zu beleuchten und diese in den Zusammenhang einer politischen, religiösen und gesellschaftlichen Sinnkrise des ausgehenden >Ancien Régime< zu stellen. Sehnsucht nach Geheimnis - wie der plakative Titel dieser Monographie lautet - war eine der Konsequenzen, gleichsam einer der Fluchtwege, dieser Umbruchsepoche. Nicht nur die Illuminaten, sondern auch die Geheimbünde des 18. Jahrhunderts insgesamt, standen dabei in einem Spannungsfeld von Aufklärung, Säkularisationsmodellen und Katholizismus, von >privatem< Interesse und öffentlicher Autorität. Dabei gilt es die Wege zu rekonstruieren, wie es zu dieser Diskrepanz zwischen faktischer Realität und allgemeiner Wahrnehmung der Illuminaten kommen konnte. Vorliegende Monographie versucht daher nicht primär die komplexe Geschichte der Illuminaten erneut aufzuarbeiten, sondern der Frage nach den Hintergründen der einseitigen Außendarstellung und Kreation eines düsteren, radikalen Bildes des Geheimordens nachzugehen.
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