Adonia Verlag: Sehen und gesehen werden: Das Theaterpublikum im antiken Rom - ein Mikrokosmos d - Tiemeyer, Katharina - Bod

Sehen und gesehen werden: Das Theaterpublikum im antiken Rom - ein Mikrokosmos d

Akademische Schriftenreihe V148234
Bod
ISBN 9783640589920
24 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Seminar für Alte Geschichte), Veranstaltung: panem et circenses. Massenunterhaltung und politische Kommunikation in der römischen Antike, Sprache: Deutsch, Abstract: Sehen und gesehen werden - diese Maxime gilt bis heute dort, wo Menschen sich aus

Anlass eines kulturellen Ereignisses oder Festes versammeln. Ob die private Dinnerparty, ein

Theaterbesuch oder eine Opernpremiere: die Gäste oder Zuschauer sind für einander nicht

weniger brisant als das gebotene Spektakel selbst. Denn derartige Veranstaltungen haben

neben ihrer kulturellen auch immer eine gesellschaftliche Funktion gehabt.

Während diese heute in erster Linie darin besteht, materiellen Status zum Ausdruck zu

bringen, wurden im antiken Rom bei gesellschaftlichen Anlässen viel stärker soziale

Strukturen kommuniziert. Denn kennzeichnend für die römische Gesellschaft war seit jeher

eine differenzierte Gliederung und Rangordnung, die in der Öffentlichkeit durch zahlreiche

Faktoren zum Ausdruck gebracht wurde. Schon auf dem Forum wurden soziale Unterschiede

auf den ersten Blick durch die Kleidung und andere Statussymbole deutlich.1 Darüber hinaus

zeigte sich eine Rangordnung bei der Sitzplatzverteilung beim Gastmahl2 oder bezüglich der

Rederechte im Senat.3

Anders als im Senat oder beim Gastmahl versammelten sich zu den

zu den römischen

Theaterspielen Menschen aus allen sozialen Milieus der Stadt. Die gesamte Bandbreite der

Gesellschaft war hier vertreten, so dass das Theaterpublikum sehr geeignet erscheint, um es

auf soziale Strukturen hin zu untersuchen und somit möglicherweise Erkenntnisse über die

römische Gesellschaftsordnung generell zu erzielen. Zeichneten sich ordnende Strukturen im

Publikum ab oder saß man in einer bunten Menge zusammen? Wurden hier soziale

Rangunterschiede sichtbar und wie äußerten sie sich? Gab es Veränderungen hinsichtlich der

Publikumsstruktur im Verlauf der Geschichte? Sind diese auf persönliche Bedürfnisse

einzelner Personen oder Personengruppen zurückzuführen oder durch politische Maßnahmen

hervorgerufen worden?

Ein Blick auf die räumliche Zusammensetzung der Zuschauerschaft, auf die

Sitzplatzverteilung bei den ludi scaenici, soll diese Fragen klären.

In einem weiteren Schritt soll der Frage auf den Grund gegangen werden, ob und

inwiefern das Theaterpublikum als repräsentativ für die gesellschaftliche Ordnung gelten

kann und soziale Funktionen übernommen hat. Kann man das Theaterpublikum als einen

gesellschaftlichen Mikrokosmos ansehen? [.]
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