Adonia Verlag: Schule der Indienfahrer - Kretzen, Friederike - Stroemfeld Verlag

Schule der Indienfahrer

Stroemfeld Verlag
ISBN 9783866002722
263 Seiten, Gebunden/Hardcover
CHF 28.80
Lieferbar
Ein Abend mit Engeln im Wald von Krofdorf, irgendwann

in den siebziger Jahren, es schneit, ein Film wird

gedreht.

So beginnt das Buch, das eine Schule ist. Wer in sie

eintritt, um den ist es geschehen. Denn die Schule der

Indienfahrer ist wie das Leben - verwirrend, ungewiss

und bis zuletzt gefährlich. Indien spielt dabei die Rolle

des Monds, jenem trügerischen Verdoppler der Liebe

und Sehnsucht. In seinem Licht mischen sich Zeiten,

Lieder, Erinnerungen, werden Tänze fortgesetzt, tote

Tiere leben auf, die Sterbenden sind da, wollen noch ein

bisschen bleiben, die Leichtsinnigen folgen ihren Liedern

und so fort. Wunderbar, sich in diesem Wirbel der

Zeiten, der Geschichten, der Träume und Täuschungen

auf ein Stück Himmelfahrt Richtung Osten mitnehmen

zu lassen. So bunt, so grausam, so schön, so entsetzlich.

Und immer wieder die Kinder, die von einst, die von

heute, die einem ans Herz gehen.

In 27 Lektionen begleiten wir die turbulente Lehre von

Véronique und Kamal, der alles filmt, von Abdul, der

mit den Freaks spricht, von Natascha, der Hüterin der

Feen, von Camille, die gerne ein Vampir gewesen wäre

und Helmudo, dem Ariel der Gruppe, dem irgendwann

im Leben das Zaubern vergangen ist.

Sie suchen ihre in Indien verschwundenen Freunde

Alexander und Günther, mit denen sie in Giessen in der

kleinsten Bäckerei der Welt das wilde Denken übten. So

lange ist das her. Nun sind Filme aufgetaucht, verschollen

geglaubte von Alexander, die in der Schweizer Botschaft

in Delhi gezeigt werden sollen. Sofort ist klar, da

müssen sie hin.

Eine weite Reise. Sie führt durch Gegenden, in denen

das Heimweh wohnt mit all seinen Gespenstern, den

alten Wächtern der Geschichte. Und was wie eine Reise

aussieht, ist die Zeit. In der sie noch immer vom Leben

zu lernen versuchen, von sich, von dem, was war und

das nicht aufgehört hat, zu ihnen zu sprechen. Was sie

finden, ist die Sehnsucht. Ihr folgen sie mit dem Gefühl

von einem ungeheuren Fehlen. Die Schule der Indienfahrer

ist eine Erfindung ihrer Schüler, damit es sie

eines

Tages gegeben haben wird.
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