Adonia Verlag: Schuld, Schicksal, Götterwille - Kanngiesser, Lydia - Bod

Schuld, Schicksal, Götterwille

Die Darstellung der Dido-Minne im Eneasroman Heinrichs von Veldeke
Bod
ISBN 9783640267439
36 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2.3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Heinrich von Veldeke: Eneasroman, Sprache: Deutsch, Abstract: Liebesromane, -gedichte, -filme, unzählig sind heutzutage die

Auseinandersetzungen mit dem Thema Liebe. Selbst die Werbung, deren Aufgabe

es ist, zum Konsum zu verleiten, benutzt Liebessymbole, um die Leute

anzusprechen. Kaum ein Thema berührte Menschen über Jahrhunderte, ja

Jahrtausende so sehr. Die Faszination der Kraft, die aus diesem Gefühl entspringen

kann, aber auch das Zerstörungspotential, das in nicht erfüllter oder verratender

Liebe liegen kann, wird immer wieder thematisiert. Allein die Auseinandersetzungen

und Verarbeitungen in Literatur und Theater sind unzählig, besonders die

unglückliche Liebe fesselt Publikum und Leser. Beliebt ist die Liebe zweier

Menschen, die an den äußeren Umständen in der Gesellschaft oder der Familie

scheitert wie beispielsweise Romeo und Julia - Shakespears Werk erfreut sich auch

heute noch solcher Beliebtheit, dass es immer wieder verfilmt wird. Der Selbstmord

des Liebenden aus nicht erwiderter Liebe wird auch gerne thematisiert, man denke

an Goethes Werther. Im Mittelalter erfährt die Liebe mit der Minnedichtung

besondere Beachtung und wird zum Thema einer ganzen Stilrichtung. Auch in

Heinrichs von Veldeke deutschen Fassung des Eneasromans ist die Minne das

zentrale Thema. Mit der Problematik der Dido-Geschichte wird das Bedürfnis der

Leser/ Zuhörer nach einer tragischen Liebesgeschichte bedient, denn es wird das

Schicksal einer unglücklich Verliebten, die sich schließlich vor Verzweiflung selber

umbringt, erzählt.

Veldeke, der vielen als Gründer der deutschsprachigen höfischen Dichtung gilt,

orientiert sich in seiner Fassung sehr an der Vorlage eines französischen

Zeitgenossen. So sieht Kartschoke Veldekes Eneasroman als keine große

Dichtung, hebt jedoch hervor, als Gründungsleistung für die höfische Erzählkunst in

deutscher Sprache (ist) er jedoch von kaum zu überschätzender Bedeutung. Die

Geschichte von Dido und Eneas hat schon in der ´Aeneis´, der antiken Fassung

Vergils, besondere Beachtung verlangt. Betont wird hier v.a. die Problematik

zwischen menschlichen Gefühlen und Bedürfnissen und göttlicher oder

schicksalhafter Lenkung. Im Gegensatz zu den mittelalterlichen Eneasromanen sind

Eneas und Dido als Liebespaar dargestellt. In den Eneasromanen des Mittelalter

folgt nach der unglücklichen Liebe zwischen Eneas und Dido eine zweite glückliche

Liebe, zwischen Eneas und Lavinia, seiner von den Göttern vorbestimmten Frau. [.]
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