Adonia Verlag: 'Schneewittchen' und 'Dornröschen' im Vergleich: die verschiedenen Fassungen der - Pakditawan, Sirinya - Bod

'Schneewittchen' und 'Dornröschen' im Vergleich: die verschiedenen Fassungen der

Akademische Schriftenreihe V94541
Bod
ISBN 9783640113927
20 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 19.35
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,2, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit werden die bekannten Grimmschen Märchen "Schneewittchen" und "Dornröschen" von ihrer Entstehung bis zu ihrer jeweiligen 3. Fassung auf bedeutende sprachliche Unterschiede untersucht

mit Bezugnahme auf die Charakteristika der Volkstümlichkeit und Kindgemäßheit. Darüber hinaus werden signifikante Änderungen in der narrativen Struktur betrachtet. In diesem Abschnitt soll es zunächst um die inhaltlichen und sprachlichen Eigenheiten des

Schneewittchen- und Dörnröschen - Märchens an sich gehen. Zunächst gehen wir

inhaltlich vor und betrachten das Motiv des Wunderbaren in diesen Märchen. Anschließend

wenden wir uns der Struktur und der sprachlichen Ausgestaltung dieser Märchen zu und

behandeln die Dreigliedrigkeit sowie die Formelhaftigkeit als übergreifende charakteristische

Merkmale dieser Märchen.

Das Wunderbare oder auch das Übernatürliche sind die konstitutiven Merkmale des

Märchens. Denn Märchen bedeutet, eine kurze, ausschließlich der Unterhaltung

dienende[n] Erzählung von phantastisch-wunderbaren Begebenheiten, die sich in Wahrheit

nicht ereignet haben und nie ereignen können, weil sie () Naturgesetzen widerstreiten.

Schneewittchen und Dornröschen sind typische Märchen in diesem Sinne. Denn auch in

diesen Fällen stehen die Begebenheiten im Widerspruch zur Wirklichkeit. So wird bereits die Existenz der Heldinnen Schneewittchen und Dornröschen mit dem

Wunderbaren durchkreuzt. Dies wird schon an den Umständen ihrer Geburt beziehungsweise

Empfängnis sichtbar. So kündigt ein Frosch im Dornröschen (in der ersten Version von

1812 ein Krebs) der Königin die Geburt einer Tochter an, und auch die Mutter des

Schneewittchens erhält eine Tochter, die im Ganzen ihren Wünschen entspricht. Aus diesem

Grund kann man sagen, dass sich um die Geburt dieser Märchenheldinnen durchaus das

Übernatürliche rankt. An dieser Stelle wird zudem ein weiteres Merkmal des Märchens

sichtbar, denn sowohl die Ausgangslage im Schneewittchen als auch im Dornröschen ist durch ein Bedürfnis gekennzeichnet, nämlich von dem Wunsch der Mutter (der Eltern) nach

einer Tochter.
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