Unser staunend-irritiertes Wesen blickt auf eine unmöglich gewordene Metaphysik des Umgreifenden, aber ebenso irritiert auf die Zeichen der Moderne: Von einem hierarchischen auf ein heterarchisches Leben. Nun spricht nicht eine, sondern Millionen Stimmen aus tausend Perspektiven. Da es immer noch von Innen kommt, fragt es in der Außenwelt nach den neuen Anbindungen in neuen Freilassungen. Schaum steht nun für das bisher als verächtlich gehandelte leichte, das marginalisierte zarte, das mit dem Harten ringend als das neue Band auftritt. Dessen Eintritt beginnt im anthropologischen kulturtheoretischen Kontext als Ansammlung von Blasen, als sphärische Nachbarschaften. Jede Zelle ein selbst ergänzender Kontext, ein intimer von dyadischen und multipolaren Resonanzen gespannten Sinn-Raum, der in nur eigen erlebbaren Animationen schwingt. Wahlweise Weltoffen oder als Abschließung. Meine Mit-Blasen sind benachbart und unerreichbar, in Stadien verbunden in Appartments entrückt.



Mit den Kriegen treten die Umrisse einer Sonderklimatologie hervor. Atemmanipulation wird zur Kultursache -wenn auch zunächst in der destruktivsten Dimension. Bis dahin war das durchschnittliche In-der-Welt-sein ein selbstverständliches-In-der-Luft sein, genauer Im-Atembaren-Sein, un-hinterfragbar sicher. Nach 1945 der unerhörte Auftrieb und die unfassbar rasche Verwöhnung unseres von innen kommendem Wesen. Es zeigt, was es immer war: Zögling eines Komforttreibhauses. In dieser Breite allerdings ohne historisches Muster: Sich zum Selbstzweck zu setzen, sich zu amüsieren. Die moderne Gesellschaft bricht aus dem Weltalter materieller Armut und ihrer spirituellen Kompensationen aus. Die Sorge der Verwöhnten verdichtet sich bald in dem Albtraum, der stetige Nachschub an Verwöhnungsmittel könne zum Erliegen kommen. Alle haben einen heimlichen Begriff von der Fragilität ihres Luxus. Klimapolitik im umfassendsten Sinne wird zum Zwangs-Thema der bis gestern fast sorglos-sorgenden.