Rückblickend in die Zukunft


ISBN 9783835308718
480 Seiten, Gebunden/Hardcover
CHF 43.20
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Die deutsche öffentliche Diskussionskultur zwischen Weimar und Bonn - Kontinuitäten und Brüche.



Die politische Öffentlichkeit und intellektuelle Diskussionskultur der Jahre um 1930, in der Wirtschafts- und Staatskrise am Ende der Weimarer Republik, und um 1950, in der Gründerzeit der Bundesrepublik, unterschieden sich in markanter Weise. Die weltrevolutionären Hoffnungen und nationalistischen Energien waren nach NS-Regime und verlorenem Krieg einer elegischen, gedämpften Stimmung angesichts des katastrophalen Ausgangs aller Illusionen gewichen.

Trotz des Kalten Krieges, in dem ein extremer Antikommunismus mit durchaus intoleranten Zügen die politische Kultur der Bundesrepublik prägte, gab es bereits um 1950 auch eine wachsende Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Meinungen und die Bereitschaft zur Diskussion, anders als bei den weltanschaulich zerklüfteten und feindlich gegeneinander abgeschotteten intellektuellen Milieus um 1930.

Zugleich waren um 1950 noch Parallelen zu intellektuellen Denkmustern um 1930 sichtbar. So gab es Versuche, an bildungsbürgerliche Werte anzuknüpfen, die vom Nationalsozialismus angeblich nicht hatten missbraucht werden können. Der Band zeigt Ergebnisse und Perspektiven der Forschung zur deutschen öffentlichen Diskussionskultur zwischen Weimar und Bonn anhand intellektueller Positionen in der Publizistik, in Gesprächszirkeln, Universitäten und Parteien.



Aus dem Inhalt:



Sebastian Ullrich: Weimarer Prägungen

ClausDieter Krohn: Intellektuelle und Mandarine

Morten Reitmayer: Das Politisch-Literarische Feld

Dirk van Laak: Geopolitisches Denken in Deutschland

Alexander Gallus: Veteranen der Weimarer 'Weltbühne'

Daniel Morat: Ernst und Friedrich Georg Jünger

Markus Payk: Der Journalist Karl Korn

Claudia Kemper: Rudolf Pechel

Vanessa Conze: Emil Franzel und das 'Abendland'

Dominik Geppert: Hans Werner Richter, die Gruppe 47 und die 'Stunde Null'

Sean A. Forner: Kulturbünde in Ost und West nach 1945

Ulrich Prehn: Max Hildebert Boehm und die (Nord-) Ostdeutsche Akademie

Michael Wildt: Reinhard Hoehn

Rainer Nicolaysen: Siegfried Landshut

Jan Eckel: Ambivalente Übergänge. Die Geisteswissenschaften

Carola Dietze: Helmuth Plessner

Tim B. Müller: Herbert Marcuse, Marxismusforschung und Liberalismus

Michael Ruck: Arnold Brecht

Friedrich Kießling: Walter Dirks und Eugen Kogon

Dieter Gosewinkel: Ein Intellektueller in der SPD - Adolf Arndt

Thomas Kroll: Der Kreis um die Deutsche Woche

Mario Kessler: Leo Kofler, Alfred Kantorowicz, Ossip Flechtheim
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