Adonia Verlag: Public Diplomacy in der Mediengesellschaft - Wagner, Stefan - Bod

Public Diplomacy in der Mediengesellschaft

Chancen und Grenzen am Beispiel des Karikaturenstreits zwischen Polen und Deutsc
Bod
ISBN 9783640949946
72 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 48.05
BOD folgt in ca. einer Woche
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Public Diplomacy, in ihren an späterer Stelle erwähnten Ausprägungen, Wirkungsweisen und auch

Folgen, besteht bereits vom Begriff her aus zwei wichtigen Komponenten: Der Orientierung an

der Öffentlichkeit oder sogar der Verhaftung in ihr und dem altehrwürdigen Topos der Diplomatie.

Bevor also eine genauere Betrachtung des Themenkomplexes Public Diplomacy angestrebt werden

kann, ist es sinnvoll und unumgänglich sich beiden Komponenten zuzuwenden, da deren Bedeutung

im Einzelnen die wichtigsten Grundsteine für die späteren Betrachtungen zu liefern vermögen.

Zu Beginn der Untersuchung wird der Blick nun zunächst in Richtung des Wortteils Diplomatie

gewandt. Da sich die klassische Diplomatie in einem starken Wandel eben hin zur Public Diplomacy

befindet, dennoch aber grundlegende Elemente der Jahrtausende alten Praxis des Leitens

von Verhandlungen zwischen bevollmächtigten Repräsentanten verschiedener Gruppen oder Nationen

in sich aufnimmt kann sie deshalb keinesfalls losgelöst von ihrem Ausgangspunkt betrachtet

werden.

Das klassische Feld der Diplomatie mit ihren ältesten und auch einfachsten Formen und Vorgehensweisen

lässt sich in drei Bereiche aufgliedern. Eine erste Form ist hierbei die bilaterale also

zweiseitige Diplomatie, welche zwei Gruppen oder Staaten umfasst. Eine weitere Form, bei der

viele Gruppen oder Staaten im diplomatischen Prozess zu einem für alle annehmbaren und auch

verbindlichen Ergebnis zu kommen suchen, ist die sogenannte multilaterale oder mehrseitige Diplomatie.

Eine aufgrund der allgemeinen globalen Verflechtungen heutzutage kaum mehr praktizierte

dritte Form ist schließlich der Unilateralismus, also das Alleinhandeln eines Staates nur im

Eigeninteresse und ohne Absprachen mit anderen Nationen, möglicherweise auch diesen zuwider.

Innerhalb dieser Trias existieren natürlich noch eine Vielzahl anderer diplomatischer Vorgehensweisen,

welche an dieser Stelle aber nicht näher erläutert werden sollen. Allen diplomatischen

Verhaltensweisen ist aber eines gemeinsam, nämlich die Basis des verbalen Taktgefühls, welches

die sachliche Diskussion über die Fakten gewährleistet, und ohne das, das Funktionieren diplomatischer

Verhandlungen wohl jäh zum Scheitern verurteilt wäre. Diplomatisches Verhalten erfordert

neben dem verbalen Taktgefühl obendrein Kompromissbereitschaft, wie auch den Willen, die Absichten

und Wünsche der anderen am Prozess Beteiligten wahrzunehmen und zu berücksichtigen.
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