Psalmen im gymnasialen Religionsunterricht


ISBN 9783638943710
32 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, Note: 2,0, Universität Osnabrück (Evangelische Theologie), Veranstaltung: Bibeldidaktik des Alten Testaments, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Psalmen, Lieder und Gebete aus dem alten Israel, werden seit über zwei Jahrtausenden

von Gläubigen gesprochen, gebetet, gesungen, voller Inbrunst herausgeschrieen oder ergriffen

geflüstert. Denn so unterschiedlich die in den Psalmen aufgegriffenen Themen auch sein

mögen, eines haben sie doch gemeinsam: Sie greifen elementare Erfahrungen des Menschen

auf, schreckliche Angst und Verzweiflung, aber auch überströmende Dankbarkeit:



Bedrückung ebenso wie tief empfundenes Glück über die Schöpfung, und sie sind daher in

jeder geschichtlichen Epoche aktuell.

Besonders in unserer westlichen Gesellschaft ist es befreiend, wenn anfangs vielleicht auch

etwas fremd, dass in den Psalmen nicht nur die positiven, sondern auch die negativen

Emotionen ausgedrückt und nicht unterdrückt werden. Das Leid wird ernst genommen und als

Zustand akzeptiert, der berechtigt ist und nicht vor den Mitmenschen versteckt werden muss.

Es gibt keine oberflächlichen Trostworte wie das wird schon wieder oder ist doch alles nur

halb so schlimm. Freude und Leid, beide haben ihre Zeiten im Leben und dürfen offen

gezeigt werden.

Trotzdem bleibt der Psalmenbeter auch in den Klagepsalmen nie bei der Anklage Gottes

stehen. Nach der Klage folgt ein Bekenntnis der Zuversicht oder der Rückblick auf früheres

Heilshandeln Gottes und darauf die Bitte um Zuwendung. Die Klagepsalmen enden

hoffnungsvoll mit einer Bitte oder auch mit einem Lobversprechen, das der Beter im festen

Vertrauen darauf gibt, dass Gott helfen wird.1

Wichtig ist, dass es sich bei den Psalmen um Gebrauchstexte handelt. Die Psalmen sind direkt

aus der Erfahrung von Not oder Errettung heraus entstanden, was man auch noch an den

Überschriften sieht. Sie gehörten im alten Israel zwar in den Gottesdienst, aber dabei muss

man bedenken, dass Leben und Gottesdienst zusammen gehörten und nicht wie heute klar

getrennt verliefen. Darum sollten die Psalmen auch heute nicht ausschließlich auf den

Gottesdienst beschränkt sein, sondern in das tägliche Leben geholt werden. Der

Religionsunterricht kann dazu viel beitragen.

Die Tatsache, dass es sich bei den Psalmen um relativ kurze, aber kraftvolle Texte handelt,

machen sie besonders geeignet für den Religionsunterricht in der Schule. Jeder Psalm kann für sich gelesen und bearbeitet werden, ohne in einen größeren Kontext gestellt werden zu

müssen. Sie sind überschaubar und erschlagen die SchülerInnen nicht beim Lesen.
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