Prinz Friedrich von Homburg


ISBN 9783507470644
208 Seiten, Taschenbuch/Paperback
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ab Klasse 11"Man mußte das Stück lieben", notiert Ingeborg Bachmann in ihren Ausführungen über Heinrich von Kleists Schauspiel "Prinz Friedrichvon Homburg" und verweist auf die große Helligkeit und Klarheit der Sprache des Stückes und dass ihr der Prinz als der erste moderne Protagonist erschien. Die Modernität des Schauspiels kommt besonders in der zentralen Frage nach dem Machtanspruch von Staat und Individuum zur Geltung, als der Prinz einen militärischen Befehl missachtet und dafür, obwohl er die Schlacht von Fehrbellin für Brandenburg entscheidet, zum Tode verurteilt wird. Der aus der Verurteilung resultierende Konflikt bestimmt das weitere Verhalten der Figuren, ihre Einstellung zur Liebe, zum Staat und Krieg.

Die Interpretation der Darstellung der Kontroverse um Befehlserfüllung und Eigeninitiative fiel bei den Rezipienten äußerst unterschiedlich aus. So nahm der preußische Hof, dem Kleist sein Stück 1810 widmete, das Schauspiel nicht an, während in gekürzter und entstellter Form es bei den Nationalsozialisten Karriere machte. Die abgedruckten Materialien bieten die Möglichkeit zu erarbeiten, wie unterschiedlich eines der sprachmächtigsten Stücke deutscher Sprache gelesen, gedeutet und missbraucht werden konnte. Darüber hinaus ermöglichen sie über die Auseinandersetzung mit der stets aktuellen Frage nach der eigenen Haltung dem Staat und Krieg gegenüber und der Darbietung der wesentlichen biografischen, historischen und literaturwissenschaftlichen Inhalte eine intensive und ertragreiche Auseinandersetzung mit dem Stück im modernen Literaturunterricht.
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