Politische Flüchtlinge und Exilanten im Frühmittelalter. Der Sturz von Bischof T


ISBN 9783346192226
24 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 19.35
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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität des Saarlandes, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Exilsituation des Bischofs Theodulf von Orléans im Frühmittelalter zu untersuchen und dabei insbesondere die Hintergründe, Gründe und Folgen seiner Verbannung am Hofe Karls des Großen zu beleuchten. Theodulf, ein Mitglied des Hofes Karls des Großen, sah sich nach einer einflussreichen Position in der Gunst des Herrschers schnell fallen und wurde in die Verbannung geschickt. Diese Arbeit widmet sich der Analyse seiner Exilsituation, seiner Selbstwahrnehmung und seinen schriftlichen Zeugnissen aus dieser Zeit.



Die Verbannung in der fränkischen Gesetzgebung wird im Kontext der damaligen Praxis der Exilierung betrachtet, um ein Verständnis für die Bedeutung und die Umstände von Theodulfs Verbanntwerden zu entwickeln. Dies ermöglicht es, den Sturz eines hochrangigen Hofbeamten und Bischofs im Frankenreich des 9. Jahrhunderts in einem breiteren historischen Kontext zu verstehen.



Ein besonderer Fokus liegt auf den Selbstzeugnissen Theodulfs, insbesondere seinen Briefgedichten, die während seiner Exilszeit in einem Kloster in Angers entstanden. Diese Texte bieten Einblicke in die Selbstwahrnehmung und den Umgang des Verbannten mit seinem Schicksal. Dabei wird analysiert, wie Theodulf auf die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen reagierte und wie er seine eigene Rolle in den politischen Geschehnissen interpretierte.



Die Forschungsarbeit beleuchtet auch die politischen und gesellschaftlichen Umstände am Hofe Karls des Großen, die zu Theodulfs Sturz führten, und untersucht, inwieweit persönliche Konflikte und politische Entwicklungen Einfluss auf seine Verbannung hatten.



Diese Studie zielt darauf ab, ein vertieftes Verständnis für die Praxis der Verbannung im Frühmittelalter zu schaffen und gleichzeitig die historische Bedeutung des Falls Theodulf von Orléans zu würdigen. Es bietet einen Einblick in die Exilsituation eines prominenten Bischofs und Hofbeamten und trägt zur breiteren Diskussion über Macht, Einfluss und Verbannung im Frankenreich des 9. Jahrhunderts bei.
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