Adonia Verlag: Philosophische Prätexte zu Hölderlins Elegientrilogie - Windszus, Hans-Jürgen Peter - Königshausen Neumann

Philosophische Prätexte zu Hölderlins Elegientrilogie

Heimkunft - Brod und Wein - Stutgard
Königshausen Neumann
ISBN 9783826076923
360 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 46.80
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Das philosophische und religionsgeschichtliche Denken Hölderlins

wurde von Kant - dem 'Moses unserer Nation' - beeinflusst. Dennoch

gewann die barocke Tradition von Leibniz bis zu Fichte und Hegel

um 1800 für Hölderlin zunehmend an Bedeutung. Leibniz verband

in seiner Metaphysik das Endliche mit dem Unendlichen, indem er

die individuellen Körper- und Geistmonaden auf eine präetablierte

und werdende Weltharmonie bezog. Kant trennte in seiner Transzendentalphilosophie

die erscheinenden Wahrnehmungs-Erfahrungen

von den nur formal ermöglichenden Verstandeskategorien, die in

synthetischapriorischen Urteilen ein transzendentales Ich sichern

sollten. Dieses 'Einheits-Ich' machte er zum unumgänglichen 'Gesetzgeber

der Natur'. Das missfiel Hölderlin. Konkrete Freiheit ließ

sich für ihn nur im sozialen Kontext mit dionysischem Gemeingeist

polytheistisch
erreichen. Im 'Schwebezustand' zwischen Göttern,

der Erde und einer titanischen Unterwelt half dem Ich und seinen Mitmenschen

ein monadologisches Geist-Gefühl des Individuellen, das

Wechselwirkungen der kontingenten Welt ertrug und zu überwinden

suchte. Wie im Zyklus der drei Elegien die zeitgenössische Präsenz

der 'Verwandten' (Heimkunft), die kulturgeschichtliche Erinnerung

griechischer und hesperischer Zustände (Brod und Wein) sowie eine

zukünftige Friedensperspektive (Stutgard) 'poetisch' erfahren wurden,

will die Studie vor allem an Bezügen zu Leibniz und Fichte zeigen.

Die zweite Auflage wurde gründlich überarbeitet und erweitert um

Darstellungen zu >Zeit< und >Raum< in Philosophie, Naturwissenschaft

und Literatur.
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