Peter Kulka - Bosch Haus Heidehof, Stuttgart


ISBN 9783930698554
60 Seiten, Gebunden/Hardcover
CHF 40.75
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Zu Anfang des 20. Jahrhunderts hatte sich Robert

Bosch, der Gründer des Stuttgarter Technologieunternehmens,

auf den Höhen östlich der Stadt eine

Villa gebaut, halb palladianisch, halb im Reformstil

der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Der Bau diente

den repräsentativen Verpflichtungen des Firmenchefs

und bot zugleich mit den Annehmlichkeiten seines

großen Parks und seiner freien Lage ein privates Refugium.

In der Villa Bosch residiert heute die Stiftung

gleichen Namens, für die jedoch der zur Verfügung

stehende Platz schon seit längerer Zeit nicht mehr

ausreichte. Da das Unternehmen darüber hinaus

Räume für Seminare und andere Veranstaltungen benötigte,

entschloß man sich, neben der Villa einen

Neubau zu errichten.

An einem begrenzten Wettbewerb nahmen sieben

prominente Teams teil, darunter Tadao Ando, Richard

Meier und Richard Rogers. Der Auftrag ging an den

in Köln und Dresden ansässigen Architekten Peter

Kulka. Für die Aufgabe, die Dominanz des Altbaus

nicht anzutasten und zugleich dem Neubau eine eigene

Ausstrahlung zu sichern, fand Kulka eine überzeugende

Lösung. Es entstand eine zweite, tiefer gelegene

'Villa', präzise in den Volumen und minimalistisch

in den Mitteln. Auf die Herausforderungen der Topographie,

die Blickachsen, die landschaftliche Umgebung

und die bauliche Nachbarschaft reagiert der

Bau souverän.

Kulkas Werk vereint Transparenz mit physischer

Präsenz, konstruktive Sachlichkeit mit Poesie. In seinem

Werk stellt diese Villa suburbana einen Meilenstein

dar. Kulka, Jahrgang 1937, war Schüler von Selman

Selmanagic` und hat bei Hermann Henselmann,

Hans Scharoun und in verschiedenen Partnerschaften

gearbeitet, bevor er 1979 sein eigenes Büro gründete.

Spätestens seit dem Dresdener Landtagsgebäude

(199194) zählt er zur Avantgarde der deutschen Architektur.

Wolfgang Pehnt, der an der Ruhr-Universität Bochum

Architekturgeschichte lehrt, ist Autor zahlreicher

Publikationen zur Baukunst des 19. und 20. Jahrhunderts;

neben seinem Standardwerk über die Architektur

des Expressionismus brachte er unter anderem

Monographien über Gottfried Böhm, Karljosef Schattner

und Rudolf Schwarz heraus. Auch der allererste

Band der Reihe Opus, über Rudolf Steiners Goetheanum,

stammt von ihm. Peter Walser arbeitet nicht nur

in seinem ersten Beruf als Architekt, sondern ist auch

als weithin gesuchter Designer und Architekturphotograph

tätig. In der Opus-Reihe war er bereits mit dem

Band über die Wallfahrtskirche in Neresheim von Balthasar

Neumann vertreten.
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