ISBN 9783957492951 176 Seiten, Taschenbuch/Paperback
Titel fehlt vorübergehend
Das Theater von Armin Petras gleicht oft einer Kinderzeichnung - nur wenige Striche, und die Wahrheit leuchtet auf: Was man alles nicht braucht! Dieses Theater ist eine quirlige, uberdrehte, wilde, improvisierende, rasende, herzwehe Spielbude. Der 1964 in Meschede Geborene leitete das Schauspiel in Nordhausen und Kassel, er war Intendant am Berliner Maxim Gorki Theater und am Schauspiel Stuttgart. Und Regie landauf, landab, ohn Unterlass. Er ist ein Perfektionist des Unfertigen, in dessen Inzenierungswerk die Traurigkeit kostbare Schattenflecke auf Lichtungen der Clownerie zaubert.
In Gesprachen mit Hans-Dieter Schutt erzahlt Petras von seinem Leben, erzahlt von Fußball-Weltmeistertraumen, vom Boxen und von Nachten im eigenen Wald. Ein Immerwerker, der nur die Unablassigkeit leben kann, nicht die Lassigkeit. Seine Devise: Nutze den Tag, der in jeder Sekunde steckt. Stets ein Leben zwischen Ost und West - von Freiheit bleibt eines: die Suche danach. Es entfaltet sich die Biografie eines Denkens, das sich an Darwin entzundet und an Foucault. Ins Bild kommt auch das Alter Ego des Regisseurs, der erfolgreiche Stuckeschreiber Fritz Kater. Unter diesem Pseudonym schreibt Petras eine Dramatik jener Verwundungen, die den Menschen treffen, wenn er zu schmachtig, zu fuhlsam ist fur die Kalte der Welt.