Open your eyes...- für Kultur jenseits des Mainstream!


ISBN 9783656167549
28 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.95
BOD folgt in ca. einer Woche
Praktikumsbericht / -arbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Mediengeschichte, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg (Institut für Medienwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits zu Beginn meines medienwissenschaftlichen Studiums wurde ich durch eine Tutorin

auf das Café Trauma aufmerksam gemacht. Mit soziokulturellen Zentren hatte ich bis dahin

zwar keine Erfahrungen gemacht, dennoch keimten in mir zunächst negative Assoziationen

auf, wobei ich solche Institutionen im Wesentlichen als 'Auffangort' für gesellschaftliche

Randgruppen einstufte. Doch um mein Filmwissen auszubauen, besuchte ich regelmäßig

Vorführungen des Traumakinos, zumal ich mich dafür interessierte, Filmkulturen zu erleben,

die im Mainstream-Programm größerer Kinos ausgeblendet werden. Ich war zunächst über

die organisatorischen Strukturen verwundert, die gemäß des Selbstverständnisses von

soziokulturellen Zentren durch Selbstverwaltung und fehlende Hierarchien geprägt sind. Da

jedem Mitarbeiter - unabhängig von Talent und Vorerfahrung - die Möglichkeit gegeben

wird, seine Vorstellungen von Kultur umzusetzen, konnte ich mir kaum vorstellen, dass

dieses Prinzip erfolgreich praktiziert werden kann. Doch als ich mich während des zweiten

Semesters im Rahmen des Seminars Kulturarbeit und Erwachsenenbildung im Sektor Film

u.a. an der Organisation eines im Café Trauma stattfindenden Filmfestivals beteiligte,

verflüchtigten sich meine Bedenken. So wurden in Vorträgen die Funktionsweisen und

Tätigkeitsfelder von (sozio)kultureller Arbeit erläutert; zudem lernte ich die institutionellen

Abläufe des Café Trauma näher kennen und konnte mich davon überzeugen, dass das nichthierarchische

Prinzip größtenteils erfolgreich Anwendung findet.

Trotz des positiven Eindrucks kam es für mich zunächst nicht in Frage, mein

Pflichtpraktikum beim Café Trauma zu absolvieren. Dieses wollte ich vielmehr bei einem

hochkarätigen Unternehmen machen, um meinen Lebenslauf aufzuwerten. Da ich mich seit

jeher für Radio und Fernsehen interessiere, bewarb ich mich bei größeren Sendern und erhielt

von Hit Radio FFH eine Zusage. Doch in der Folgezeit wurde mir von ehemaligen

Praktikanten vermittelt, dass die Arbeitsbedingungen dort nicht zufriedenstellend seien und

hierarchische Strukturen oftmals zur Ausgrenzung von Praktikanten führen. So entwickelte

ich die Idee, mich beim hierarchiefreien Café Trauma zu bewerben, um meine fachlichen und

überfachlichen Qualifikationen in einem weit gefächerten Arbeitsfeld, das die Organisation

von Kino und Tanzveranstaltungen sowie Konzerten und Vorträgen beinhaltet, adäquat

einsetzen zu können.
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