Neukonzeption des Pressewesens in der Besatzungszeit


ISBN 9783640659975
24 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 19.70
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Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Printmedien, Presse, Note: 1,0, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zeitungskrise. Kaum eine Entwicklung wie sie derzeit im Gange ist, hat den deutschen Pressemarkt je vor eine großere Aufgabe gestellt. Die Auflagenzahlen der publizistischen Einheiten sinken von Jahr zu Jahr (vgl. Schroder, 2009). Dies wiederum hat einen Einbruch am Anzeigenmarkt zufolge. Das Internet als moderne Informationsquelle und neuer Werbetrager lauft der Zeitung den Rang ab (vgl. Assion, 2008). Die Zeitungen bzw. die Presselandschaft stehen vor einer grundlegenden Veranderung. Jahrzehnte lang hatte die Tageszeitung den Status des Erstinformationsmediums. In Zeiten des Online Journalismus hat sie diese Funktion verloren (vgl. Schrag, 2006: 19).

Die Presse ist nun ein Objekt der Veranderung geworden. Sie muss sich selbst neu erfinden. Noch vor knapp 65 Jahren, im Jahr 1945, war die Presse ebenso ein Objekt der Veranderung, wie das Mittel dafur. In einem besiegten Deutschland schufen die Besatzungsmachte ein komplett neues Pressesystem nach ihren Vorstellungen, das in seinen Grundstrukturen bis heute Bestand hat. Sie wollten damit die alten Pressetraditionen der Weimarer Republik und die Propagandapresse des dritten Reichs ablosen und gegen eine Presse nach ihren Vorstellungen austauschen. Außerdem sprachen sie dem Zeitungswesen eine große Funktion in der Umerziehung (Re-Education) und Demokratisierung der Deutschen zu.

Umso mehr stellt sich heute die Frage, nach welchen Prinzipien die Besatzungsmachte in ihrer Neustrukturierung des Pressewesens vorgingen und welche Ziele sie damit verfolgten. Mit genau diesen Fragen, den historischen Vorraussetzungen und den durchgefuhrten Maßnahmen der Besatzer beschaftigt sich die folgende Arbeit. Neben den Alliierten Vorplanungen, der Einfuhrung eigener Printmedien durch die jeweiligen Besatzer, spielt auch die spatere Ubergabe der Presse zuruck in deutsche Hande eine Rolle. Einige der damals lizenzierten Blatter findet man auch heute noch in den Zeitungsstanden.

Dabei gingen die Besatzungsmachte in ihren jeweiligen Zonen mit der Vergabe der Lizenzen hochst unterschiedlich vor. Eine Entwicklung, die nicht nur positiv gesehen wurde. So schreibt Dr. Heinz Peter Volkert: Von heute - nach uber vierzig Jahren - aus gesehen war die Lizenzierung wohl keine Patentlosung; [.] (Scholzel, 1986: o.S.). Auch muss man die Ausgangslage der Presse betrachten, um ihre Entwicklung in der Besatzungszeit nachvollziehen zu konnen.
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