Adonia Verlag: Multikulturalität im Sport - Nawroth, Philipp - Bod

Multikulturalität im Sport

Integration und kulturelle Konflikte im Profifussball, Studienarbeit
Bod
ISBN 9783640742875
20 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 19.70
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Interkulturelle Pädagogik, Note: 2,0, Freie Universität Berlin, Veranstaltung: Individuelle und interkulturelle Diversität, Sprache: Deutsch, Abstract: Fußball beschäftigt und begeistert jeden Tag weltweit Millionen von Menschen. Die

Faszination, die dieser Sport zweifellos auszustrahlen scheint, fördert mehr noch als in

anderen Sportarten den Zusammenhalt von Gruppen und schafft Zugehörigkeiten und

Prozesse der bedingungslosen Identifikation. Die Anhängerschaft der großen

Profivereine stellt sich mit einer derartigen Hingabe dar, die so kaum anderswo zu

beobachten ist. Auch die Auswahlmannschaften der Länder vereinen oftmals ihre

Nation in einer besonders intensiven Weise hinter sich.

Einige Faktoren nehmen im modernen Fußball jedoch Einfluss auf das traditionelle

Zugehörigkeitsempfinden des Sportlers sowie des Betrachters zu seinem Verein oder

seiner Nationalmannschaft.

Die zunehmende mediale Vermarktung des professionellen Sports und die Entwicklung

des bloßen athletischen Wettstreits hin zum gesellschaftlichen Großereignis beeinflusst

das Verhalten der Akteure sowie des Publikums ganz erheblich. Der Sportzuschauer

wird in hochmodernen Arenen und mit der Fernsehübertragung eines Spiels aus jedem

denkbaren Blickwinkel immer mehr zum Konsumenten einer

Unterhaltungsdienstleistung gemacht und die Konzentration verlagert sich vom reinen

sportlichen Mitfiebern mit dem Heimatverein hin zur oftmals erfolgsabhängigen

Sympathie mit einem Club, deren Ursprünge nur zum Teil in lokaler Zugehörigkeit

liegen. Wie bei jedem Eingriff in ein vormals bestehendes vermeintliches

gesellschaftliches Gleichgewicht bleibt es jedoch nicht aus, dass sich konträr dazu

Gruppierungen formieren, in denen Vereinstreue und lokale Zugehörigkeit höchste

Priorität besitzen.

Zudem bewirkt die Entwicklung der ursprünglichen Sportvereine, die heute zunehmend

als Wirtschaftsunternehmen verstanden werden müssen, dass kulturelle und lokale

Zugehörigkeiten auf Seiten der Sportler selten werden. Fußballspieler scheinen in

erster Linie Arbeitnehmer zu sein, deren sportliches Handwerk sie in großen

konkurrierenden Wirtschaftsbetrieben ausüben und dabei nicht unerhebliche

Verdienste für ihre Leistungen empfangen. Vereine sind am Erfolg orientiert und

können geeignetes Spielermaterial für Geld erwerben und handeln auf einem weltweit

organisierten und unter Vermittlern aufgeteilten Transfermarkt.

Diese Verschiebungen bezüglich der Bedeutung von regionaler, nationaler und

kultureller Zugehörigkeit eröffnen eine Vielzahl von Perspektiven.

In dieser Hausarbeit wird der moderne Fußball auf seine kulturellen Erscheinungen hin

untersucht.
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