Milian Schömann: Literaturwissenschaftler - Schriftsteller - Sozialdemokrat


ISBN 9783790219074
176 Seiten, Gebunden/Hardcover
CHF 29.25
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Milian Schömann ist ein begabter jüdischer, etwas stiller junger Mann. ihm steht 1926 die Welt offen. Er entschließt sich, nicht den üblichen Weg zu gehen, will nicht Kaufmann oder Jurist werden. Er interessiert sich für Literatur, Philosophie und Geschichte. Und wählt Studienorte wie Heidelberg und Bonn, in denen damals die progressivsten Hochschullehrer lehrten.

Nach seiner Promotion verlässt er 1929/1930 das Rheinland und geht nach Berlin.

Denn als 1928/1929 sich an der Mittelmosel zunehmend Ortsgruppen der NSDAP bilden, wird die Situation für die jüdischen Mitbürger zunehmend gefährlich. Diese Bedrohung eskaliert schließlich in einen Mordversuch von lokalen SA-Männern an seinem Onkel Salomon Schömann, der von den Nationalsozialisten schon früh als Mitglied der SPD und des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold angegriffen wurde. Im fernen Berlin engagiert sich auch Milian Schömann ebenfalls in der SPD und hält politische, in der SPD-Zeitung Vorwärts angekündigte Vorträge. In einem Zeitschriftenbeitrag zum Kampf der Genossen auf dem flachen Lande gibt er einen tiefen Einblick in die damalige Stimmung einer Kleinstadt wie Traben-Trarbach.

Mit seiner Kritik an den Nationalsozialisten wird er - wie sein Onkel - Zielscheibe der Verfolgung durch die Nazis und flüchtet sofort nach Hitlers Machtergreifung. Am Ende dieser, sich über mehrere Jahre hinziehenden Flucht, gelangt er nach Belgrad. Dort wird er ein wichtiger Mitarbeiter des Herausgebers der Zeitschrift Philosophia, Arthur Liebert. Aber auch hier ist er vor der Verfolgung der Nazis nicht sicher. 1942 wird er im KZ Banjica hingerichtet.

Ein junges, vielversprechendes Leben endet - aber die Erinnerung an ihn soll mit diesem Buch erhalten bleiben.

Aufgrund intensiver Recherchen gelingt es den beiden Autoren, Marie-Luise Conen (Berlin) und Zdravko Kucinar (Belgrad) ein Portrait von Milian Schömann zu zeichnen und damit den großen Verlust darzulegen, den die Nationalsozialisten in unserem Land und damit auch seiner Heimatstadt Traben-Trarbach verursacht haben.
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