Mein fernes, fremdes Land


ISBN 9783869305134
314 Seiten, Gebunden/Hardcover
CHF 24.20
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Wie klingt es, wenn einer Neunundachtzigjährigen das Herz

bricht? Leise und zart, vermutet Lilly Bere. Ihr geliebter

Enkel Bill hat sich nach dem Golfkrieg das Leben genommen,

und in ihrer Verzweiflung sieht sie nur einen Ausweg:



ihm zu folgen. Zuvor aber, in den Tagen bis zu seiner Beerdigung,

hält sie in ihrem großen Haushaltsbuch ihre Erinnerungen

fest.

Nicht zum ersten Mal ist Lillys Tod beschlossene Sache. Im

Irland der zwanziger Jahre hatte sich ihr Verlobter Tadg auf

die falsche Seite geschlagen, Hals über Kopf waren die beiden

vor der IRA nach Amerika geflohen. Als Tadg erschossen

wird, taucht Lilly in Cleveland unter, wo sie, immer auf der

Hut vor den Mördern, einen neuen Anfang wagt.

Auf siebzig Jahre blickt Lilly zurück. Sie erinnert sich, wie es

sich anfühlt, wenn Männer als bloße Schatten aus dem Krieg

zurückkehren, wie entwürdigend es sein kann, im Land der

Freiheit die falsche Hautfarbe zu haben, wie süß die erste

Liebe schmeckt und wie bitter der Verrat eines Freundes.

Lilly Beres Geschichte ist ein poetischer Klagegesang, der

die Toten betrauert und das Leben feiert.

Sebastian Barry, 1955 in Dublin geboren, schreibt Theaterstücke,

Lyrik und Prosa. Bei Steidl erschien zuletzt sein

Roman Ein verborgenes Leben, der für den Booker Preis nominiert

war und mit dem Costa Book of the Year Award 2008

ausgezeichnet wurde. Sebastian Barry lebt in Wicklow, Irland.
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