Medientheoretische Eigenschaften des Internets und deren Prägewirkungen für poli


ISBN 9783656178750
68 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 33.75
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Diplomarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 1,7, Universität zu Köln (Institut für Medienkultur und Theater), Sprache: Deutsch, Abstract: Information ist die Grundlage einer partizipatorischen Gesellschaftsform. Bereits die

großen Gesellschaften nationaler Staaten haben das Lokale in zahlreichen

Lebensfragen transzendiert. Die Verteilung von Ressourcen, die Gesetzgebung,

sowie generelle Leitlinien von Politik werden räumlich, wie inhaltlich weit weg

von der Lebensrealität der Bürger beschlossen. Die Abstraktheit vieler

Entscheidungen in Relation zur alltäglichen Lebenswelt erfordert externe

Information. Der über die Verwendung staatlicher Mittel für Agrarsubventionen oder

die Neustrukturierung von Bildungseinrichtungen mitbestimmende Wähler kann nur

dann eine reflektierte Entscheidung treffen, wenn er die Fragestellung versteht und

verschiedene Handlungsoptionen einzuordnen weiß. In einer räumlich, wie

wirtschaftlich und kulturell über Landesgrenzen hinweg zusammenrückenden Welt

nimmt die Komplexität der Handlungsoptionen nur weiter zu.

Als Mittel der Informationsverbreitung dienen Kommunikationsmedien. Diese

stellen keine neutralen Mittler dar. Vielmehr sind ihnen Eigenschaften inhärent,

welche unabhängig vom Inhalt der Nachricht und der Intention des Vermittelnden

sich in die Botschaft einbrennen und weit über den Moment der eigentlichen

Kommunikation hinaus prägende Wirkung entfalten. Diese Prägungen beeinflussen

sowohl die Informationsvermittlung, wie -aufnahme und -rezeption, als auch den

zukünftigen Erwartungshorizont an die Form medialer Inhalte.

Die Notwendigkeit gesellschaftliche, fachübergreifende und letztlich supranationale

Zusammenhänge zu verstehen entstand überhaupt erst durch Veränderungen an

denen Kommunikationsmedien einen großen Anteil hatten. So schuf die

Informationsrevolution des Buchdruckzeitalters die Voraussetzungen mit für

Gesellschaften in denen die mehrheitliche Masse nicht mehr bloßes

Herrschaftssubjekt ist, sondern ihr Mitbestimmung gewährt wird oder sie sogar

letztlich zum Souverän aufsteigt. Eine Identifikation und Einordnung derjenigen

Strukturmerkmale des Buchdrucks, die zu dieser Entwicklung geführt hat, erlaubt es

Rückschlüsse auf die Prägewirkung anderer Kommunikationsmedien zu ziehen. Der

Zusammenhang zwischen vorherrschendem Kommunikationsmedium und der Staatsform beziehungsweise Regierungskultur einer Gesellschaft erstreckt sich

zurück bis zu den Anfängen der Zivilisation innerhalb oraler Stammeskulturen und

führt über Schrift- zu Bild- und Telemedien und reicht bis in die Gegenwart einer

entstehenden digitalen Kultur.[.]
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