Max Webers Interpretation Ostasiens. Wirtschaft und Industrie Asiens


ISBN 9783346994493
40 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.95
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Forschungsarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit beschäftigt sich mit der Interpretation Ostasiens von Max Weber. Sie soll einen Beitrag zu unserem interkulturellen Verständnis von der Wirtschaft und Industrie Asiens leisten.



Max Webers Aufsatz über die Ursprünge der protestantischen Ethik "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus" war der Anfangspunkt für eine neue Religionssoziologie, die sich mit den wichtigsten Weltreligionen auseinandersetzte. Seine Unterscheidungen zwischen Typen der Rationalisierung und insbesondere seine Charakterisierung des okzidentalen Rationalisierungsprozesses bleiben hervorragende Errungenschaften. In einer global vernetzten Wirtschaft bleibt jedoch ein "ranking" verschiedener Religionen nicht wünschenswert, da Religion als Teil des Individuums betrachtet wird und der persönliche Typus von Religion nicht (ab)gewertet werden sollte. Weber bleibt in seinen Analysen zu sehr auf die Erklärung der Tagespolitik seiner Zeit fokussiert. Trotzdem bleiben seine Klassifikationen ein Erbe für unsere Zeit.



Der westliche Protestantismus hatte augenscheinlich noch im frühen 20. Jahrhundert zu einer Gesellschaft geführt, die mehr produzieren konnte, auch mehr und bessere Waffen, und daher auch politisch mehr leisten konnte, mehr durchsetzen konnte, als andere Gesellschaften. Der Protestantismus Deutschlands in den Kolonialbestrebungen und die schnelle wirtschaftliche Entwicklung Nordamerikas in nur wenigen Jahrhunderten dienen als Beispiel. Es ist eine nicht unbegründete und oft für wahr gehaltene These, dass erst im Zeitalter des Protestantismus geistige und auch produktive industrielle Kräfte entwickelt wurden, die in vorherigen, meist vom Katholizismus oder anderen traditionellen Religionen geprägten, Zeitalter noch nicht freigesetzt werden konnten. Die religiöse Entwicklung hatte eben schwerwiegende Folgen für die Lebensweise der Menschen gehabt. Aber genau worauf beruhte der nunmehr historische und augenscheinliche Vorteil des Protestantismus, den man scheinbar noch im Kolonialismus Zeitalter bis Mitte des 20. Jahrhunderts wahrnahm? Max Weber erklärt sehr einleuchtend in seiner Protestantismusstudie von 1904 und 1905, warum der Protestantismus die Wirtschaft eines Landes förderte, ja zwingend fördern musste, und er erklärt zehn Jahre später, 1915, warum die insofern überlegene (protestantisch geprägte) Rationalität in anderen Gesellschaften, mit anderen Religionen (z.B. Konfuzianismus und Taoismus), einfach nicht statt hatte.
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