Masken und Maskierung in Robert Altmans Film 'Short Cuts'


ISBN 9783640202782
36 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Amerikanistik - Sonstiges, Note: 2,25, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Anglistik u. Amerikanistik), Veranstaltung: Hauptseminar Short Cuts, Sprache: Deutsch, Abstract: Der 1993 in den USA erstaufgeführte Film Short Cuts von Robert Altman basiert auf neun Kurzgeschichten und einem Gedicht des 1988 verstorbenen Schriftstellers Raymond Carver. Altman hatte Carvers Kurzgeschichten gewählt, weil ihn human behavior, filled with all its mystery and inspiration1 schon immer fasziniert hatte und er der Meinung war, dass Raymond Carver es verstanden hatte, den normalen Irrsinn des Lebens in seinen Erzählungen einzufangen. ([to] capture the wonderful idiosyncrasies of human behavior, the idiosyncrasies that exist amid the randomness of lifes experience.)2. Um aus den Kurzgeschichten einen Film zu machen, kontaktierte Robert Altman Tess Gallagher, die Witwe des verstorbenen Schriftstellers, und fragte sie, ob sie mit seinem Projekt einverstanden sei. Nach ihrer Zustimmung lud Altman sie ein, sich aktiv an der Entstehung des Drehbuchs zu beteiligen. Auch während der Entstehungsphase des Filmes blieb er in ständigen Kontakt mit ihr. In dem Vorwort Altmans zu dem Buch Short Cuts, indem die im Film verarbeiteten Kurzgeschichten erstmalig zusammengestellt wurden, bezeichnete er sie als einen real contributer to the film.3

Robert Altman betrachtete die Kurzgeschichten nicht als Filmscript, sondern als foundation4 seines Filmes. Aus diesem Grund gab er seinen 22 Darstellern nicht nur das Filmscript zum lesen, sondern auch die neun Kurzgeschichten und das Gedicht und forderte sie auf, sich intensiv mit dem Carverprotagonisten zu beschäftigen und sich auf die Erzählwelt Carvers einzulassen, um dann aktiv zur Gestaltung des Filmes beizutragen. Tess Gallagher verglich später die Entstehung des Filmes mit der Metapher eines Sauerteigs. He [Robert Altman] was using the stories as a kind of sourdough, a starter, like yeast. It was generative. It was very interesting to me that he broke the frames of the stories in such a way that the characters began to interact with each other and to glance off each other.5 Altman bezeichnete seinen Film als Carver Soup6 und scheute sich nicht, neue Elemente und Figuren in den Film einzuführen, die in den Kurzgeschichten Carvers gar nicht vorkamen.



1 Raymond Carver, Short Cuts. With an introduction by Robert Altman, (New York, 1993) p.7.

2 Carver, p. 7.

3 Carver, p. 8.

4 Carver, p. 9.

5 Robert Stewart, Reimagining Carver on Film: A Talk with Robert Altman and Tess Gallagher. In: New York Times (Sept.12, 1993).

6 Stewart, New York Times.
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