Adonia Verlag: Martin Arnold und seine Filme - Gross, Jens-Florian - Bod

Martin Arnold und seine Filme

Akademische Schriftenreihe V39229
Bod
ISBN 9783656523932
16 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 12.15
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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Kunst - Fotografie und Film, Note: gut, Universität Lüneburg (Angewandte Kulturwissenschaften), Veranstaltung: Film als Film, Sprache: Deutsch, Abstract: Der 1959 geborene Filmemacher Martin Arnold studierte zunächst Psychologie und Kunstgeschichte in Wien. Ende der 80er Jahre fing er mit ersten Filmprojekten an, erstellte kleine Kurzfilme und arbeitete an Werbefilmen. Bedeutend sind jedoch vor allem vier Werke, die zwischen 1989 und heute entstanden: pièce touchée, passage á lacte, Alone Life Wastes Andy Hardy und Deanimated. Bei all diesen Projekten arbeitete Arnold mit vorgefundenem Filmmaterial, vornehmlich aus Hollywoodfilmen der 40er bis 60er Jahre. Weiterhin ist Martin Arnold Mitbegründer des unabhängigen Filmvertriebs Sixpackfilm. Der Kritiker Akira M. Lippit beschreibt Arnolds Kino als die Gedächtnismaschine Hollywoods und unterstellt Arnold analytische Absichten im Sinne einer Psychoanalyse.1 Arnold arbeitet mit seinen Filmen die Vergangenheit Hollywoods auf, legt dabei die unbewusst eingeschriebenen Gesellschaftlichen Kodes und Verhaltensweisen bloß. So liegt hinter einer Geschlechterrelation in einem Film zugleich auch ein übergroß gezeichnetes, aber vom Filmgeschehen überdecktes, Bild des Geschlechterverständnisses der Drehzeit. Arnolds psychologische Vorbildung macht sich deutlich bemerkbar, so auch in seinen Filmtiteln: Passage a lacte bedeutet aus sich herausgehen im Sinne eines Aussetzers, so wie die impulsiven Handlungen gewalttätiger Menschen, während Pièce Touchée eine doppelte Bedeutung hat, zum einen ist es ein Ausdruck aus der Schach Terminologie: berührt ein Spieler eine der Spielfiguren, so ist er verpflichtet mit dieser Figur seinen Zug zu machen, zum anderen wählte Arnold diesen Titel, da nicht nur der Film die Spannung von Berührungen benutzt, sondern auch er selbst bei der Arbeit das Material wieder und wieder berühren musste.2 [.] 1 Vgl. Lippit, Akira M.: Martin Arnolds Memory Machine. In: Afterimage. The Journal of Media Arts and Cultural Criticism. Vol. 24 No. 6, Rochester, NY 1997. S. 8-10. 2 Vgl. Mac Donald, Scott: Martin Arnold. In: A Critical Cinema III: Interviews with Independent Filmmakers. Berkley 1998. S.347-362.
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