Adonia Verlag: Maria Montessori und Carl R.Rogers - Groddeck, Norbert - Bod

Maria Montessori und Carl R.Rogers

Ein Vergleich
Bod
ISBN 9783640154326
72 Seiten, Taschenbuch/Paperback
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Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Reformpädagogik, Note: keine, Universität Siegen, Sprache: Deutsch, Abstract: Carl Rogers (1902 - 1987) zählte gewiss zu den führenden Persönlichkeiten der

Humanistischen Psychologie und der Humanistischen Pädagogik. Beeinflusst von den frühen

reformpädagogischen Ideen des nordamerikanischen Pädagogen und Philosophen John

Dewey (1859
1952), hat Rogers als Psychologe eine klassischreformpädagogische Idee bis

weit in des Gebiet der klinischen Psychotherapie hineingetragen und dieser Idee auch für

Schule, Universität und Erziehung im Amerika der 8oer Jahre Geltung verschafft: Der Idee

des selbst bestimmten und erfahrungsbezogenen Lernens und der Utopie eines freien,

selbstverantwortlichen und sozial-konstruktiven Individuums in einem radikaldemokratischen

Gemeinwesen. Dass die gesellschaftlichen Institutionen (Schulen, Kliniken,

Kirchen, Beratungsdienste, Kindergärten, ja auch die Ehe und die Familie), für die Förderung

und Entwicklung des Individuums da sein sollten (und nicht umgekehrt), dies war zunächst in

psychotherapeutischer, später dann in pädagogischer und zuletzt auch in politischer Hinsicht

die Botschaft seines Lebenswerkes.

Wenn auch die Bewegung der humanistischen Psychologie in gewisser Hinsicht zu Recht als

ein Erbe und als eine Weiterführung der reformpädagogischen Strömungen und Bewegungen

zu Anfang dieses Jahrhunderts verstanden werden kann (Bühler/Allen 1984), so hätte sich

Carl Rogers selbst sicherlich nicht als Reformpädagoge verstanden. Zu wenig war ihm diese

Tradition explizit bekannt. Gleichwohl hat er mit seinen eigenen und den von ihm

angestoßenen und angeregten empirischen Arbeiten über die Gestaltung einer förderlichen,

personzentrierten Beziehung im Schul
und Unterrichtskontext eine in der Reformpädagogik

bestehende Lücke durch empirisch belegbare Studien schließen können: Die Utopie eines

selbst bestimmten und an seinen eigenen Lernerfahrungen sich entwickelnden Menschen hat

seit Rogers nun auch ein empirisch belegbares Fundament. Pädagogisch engagierte Schulversuche und Modellschulen aus der reformpädagogischen Zeit

(Alexander Neill´s Summerhill-Internatsschule, die Odenwaldschule, und die anderen

Landerziehungsheime, die Montessori- und die Waldorfschulen, die Peter Petersen Schulen,

etc.) haben immer schon durch ihre Existenz und in ihrer täglichen Praxis gezeigt, dass

Lehren und Lernen in der Schule auch in einem zwischenmenschlichen Beziehungsmodell

effektiv funktionieren kann, das von dem der staatlichen Regelschule deutlich abweicht.
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