Münzgeschichte Habsburg-Lothringen


ISBN 9783866462274
456 Seiten, Gebunden/Hardcover
CHF 109.35
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Der Name Maria Theresia steht nicht nur fur eine der bemerkenswertesten Persönlichkeiten unter den im 18. Jahrhundert in Europa Regierenden, sondern gleichzeitig fur eine bedeutende Epoche in der Geschichte der österreichischen Monarchie. Es gelingt der gekrönten Königin von Ungarn und Böhmen, sowohl ihr Erbe im Wesentlichen erfolgreich zu bewahren als auch die Wahl Franz Stephans zum Römischen Kaiser durchzusetzen. Damit sichert sie dem Erzhaus wieder die Vormacht im Reich und erreicht mit ihrer Außenpolitik auch eine dementsprechende Bedeutung unter den rivalisierenden europäischen Fursten.

Im Inneren verfolgt Maria Theresia die Umwandlung des heterogenen Länderkomplexes in ein zentral zu fuhrendes einheitliches Staatswesen; vordringlich bedingt dies die Neuordnung des Finanz- und Steuersystems, die auch das Geld- und Munzwesen mit richtungsweisenden Reformen einschließt. Diese beinhalten die kontinuierliche Ausgabe von Papiergeld, dann die Einfuhrung der Kupferprägung fur Kleingeld, vor allem aber die zeitgemäße Anpassung des Österreichischen Talers und den Abschluss der Konvention mit Bayern auf Basis des so bezeichneten Talers. Das System des Maria-Theresien-Talers bewährt sich auch im Reich (mit teils adaptierter Rechenweise), sogar noch uber dessen Grenzen hinaus, und wird als Handelsmunze sowie mit den Nachprägungen zur weltweit meistgeprägten Munze. Mit dem danach - vorerst fur die Niederlande - geschaffenen und nach dem speziellen Munzbild benannten System Kronen-Taler fuhrt die maria-theresianische Administration eine zweite talerförmige Munze ein, die ebenfalls eine grenzuberschreitende Anerkennung erlangt und bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts imitiert wird.

Umfang und Bedeutung dieser Veränderungen rechtfertigen die solitäre Bearbeitung in Form der Königlichen Prägung. Sinngemäß der zugrunde liegenden These, wonach die Munze ein robustes Dokument in der Entwicklung eines Staatswesens ist, wird einleitend die Geschichte des Hauses Habsburg unter Hinweis auf die bedeutenden Schritte seiner Munzprägung dargelegt, anschließend die legistischen und metrologischen Grundlagen. Gemäß der uber Kombination von Legende und Munzbild definierten Typologie erfolgt dann die nach Regionen orientierte Erfassung des Materials, jeweils chronologisch innerhalb der Prägeperioden; die damit erzielte Ordnung findet sich in der sprechenden Katalog-Nummer (viergliedriger Term je Stuck, der Region, Periode und Nominale ausdruckt) wieder und wird Grundlage des Stuck-Katalogs einschließlich Konkordanz zu den geläufigen Zitierwerken. Neben der gesonderten Auflistung der Legenden sowie den Verzeichnissen der Abbildungen und deren Provenienz sind in einem eigenen Abschnitt die Kennzeichnung der Munzstätten und Signaturen (Graveure bzw. Beamte) sowie die Angaben der wesentlichen rechtlichen Bestimmungen und der einschlägigen Literatur zusammengefasst; dieser enthält auch noch die Erläuterung der Wappen. Die 32 Tafeln zeigen eine repräsentative Auswahl der gesamten Prägung.

Die vorliegende Neubearbeitung der Munzprägung namens Maria Theresia ist zwar in sich abgeschlossen, stellt aber gleichzeitig die Einleitung zur dreibändigen Munzgeschichte des Hauses Habsburg-Lothringen dar.
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