Literarische Kartografie


ISBN 9783525209479
Gebunden/Hardcover
Titel fehlt vorübergehend
Eine neue Perspektive auf das Werk Uwe Johnsons



Die Bedeutung erzählten Raumes - eine neue Perspektive auf Uwe Johnsons Romanwerk.



Die Arbeit versteht sich als Beitrag zur Beschreibung von Uwe Johnsons Romanwerk und knüpft damit an eine Reihe neuerer Studien an, die nicht länger nur das Hauptwerk Jahrestage untersuchen, sondern das Gesamtwerk in den Blick nehmen. Vor dem Hintergrund aktueller kulturwissenschaftlicher Diskussionen - Stichwort spatial turn - dient die Kategorie Raum dabei als Sammelpunkt verschiedener textueller Beschreibungsebenen. Mit ihrer Hilfe lassen sich ganz neue Facetten der Romane Uwe Johnsons sichtbar machen. Die Werkentwicklung stellt sich demnach als Entfaltung des relationalen Verhältnisses von detailliert geschilderten, historisch verbürgten räumlichen Realien auf der einen Seite und hochgradig aufgeladener Raummetaphorik auf der anderen Seite dar.



Inhalt

Einleitung



1 Ingrid Babendererde - Raum als ahistorische Kulisse

1.1 Ausgangspunkt des Gesamtwerks

1.2 Räumliche Doppelstruktur als Deutungsmuster

Heimatlicher und fremder Raum

Öffentlicher und privater Raum

1.3 Die topografische Ausstattung

Landschaft

Kleinstadt

1.4 Ansätze zur Überwindung der Kulissenfunktion

Motorboot (Eingangsszene)

Segeln gegen den Wind

Bootsmetaphern

Wettermetaphorik

Motorboot (Schlussszene)

1.5 Mangel an Welt



2 Mutmassungen über Jakob - Subjektive Räume

2.1 Bewegungen im politischen Raum

2.2 Subjektivierter Raum: Jerichow als Projektionsfläche

Die topografische Ausstattung

Erzähltechnische Voraussetzungen

Schauplatz des intellektuellen Dilemmas (Jonas)

Ort von Geschichtlichkeit und Verwurzelung (Cresspahl)

Grenzüberschreitung und Erinnerungsort (Gesine)

Ideologisierung des Raumes (Rohlfs)

2.3 Die Eisenbahn als zentrale Raummetapher

Sinnbild für Jakobs Person

Das Verkehrssystem als politisches Modell

Militärzüge: Die Krise als existenzielle Bedrohung

2.4 Individualräume und komplexe Metaphorik



3 Das dritte Buch über Achim - Politischer Raum

3.1 Roman einer Grenzüberschreitung

3.2 Vergleichbarkeit der Straßenbilder

Suche nach Gemeinsamkeiten

Definition des Vergleichsbegriffs

Suche nach Unterschieden

Umkehrung: Blick von Ost nach West

Die Entdeckung des Tertium Comparationis

3.3 Fahrradfahren - Metaphorik eines Fortbewegungsmittels

Individuum und Kollektiv

Psychologische Bedingungen

Die Ideologisierung des Sports

3.4 Die Logik der Grenze



4 Zwei Ansichten - Topografie der geteilten Stadt

4.1 Die Mauer: Berlin als Paradigma der deutschen Teilung

Raummodell als Darstellungsprinzip

Auswirkungen auf die Figurengestaltung

4.2 Aneignung der Stadt (B.)

Antagonismus Provinz - Großstadt

Auto: Statussymbol und Metapher

Öffentlicher Verkehr und Fotografie als Bewältigungsstrategien

4.3 Orientierungsverlust in der Stadt (D.)

4.4 Innenräume Kneipe und Krankenhaus

4.5 Die narrative Einbindung der historischen Wirklichkeit

4.6 Vermessung urbaner Komplexität



5 Jahrestage - Repräsentative Räume mit subjektiver Rückbindung

5.1 Bekannter Schauplatz? Erweiterung und Historisierung Jerichows

Straßennamen und andere Speicher historischer Zeit

Militärflugplatz und Krieg

Der Zaun um die sowjetische Kommandantur

Mecklenburg als provinzielles Paradigma

Landschaft

5.2 Besonderheiten der Raumdarstellung

Der Status räumlicher Realien

Anschlüsse für den Leser

Räumliche Doppelstruktur

5.3 Verortung in New York

Erforschung und Benutzung - zwei Modelle der Raumaneignung

Ahistorizität - Geschichtlichkeit

Künstlichkeit - Authentizität

Heterogenität - Homogenität

Globalität
Lokalität

5.4 Komplexe Raummetaphern

Das Cresspahl-Haus in Jerichow

Mnemotopos Modellhaus

Transiträume

5.5 Gewinn an Welt



Schluss



Literaturverzeichnis



Beiträger



Nicola Westphal arbeitet nach einem Studium der Literaturwissenschaft in Hannover, Glasgow und Berlin als Autorin und Literaturkritikerin in Hamburg.
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