Lesen und Gelesenes


ISBN 9783826062919
658 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 67.50
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Wie musizieren ist lesen ein Vergnügen, das sich steigern lässt: durch Übung und wachsende Einsicht. Geht es gut, wird der Laie sachkundig, wie der Fachmann Liebhaber bleibt - beide Kandidaten für den Stand des idealen Lesers. Am Anfang steht die Sprache: Stoff und Werkzeug der Literatur. Die Dichtung zeigt sie in einigen vollendeten Anwendungen, die begreifen lassen, was literarische Kunst ist.

Das Buch geht Fragen nach, die jedes Lesen aufwirft, das mehr sucht als Ablenkung und Zerstreuung. Es sind dieselben Fragen für den Adepten der Philologie wie den aufgeschlossenen Laien, ob Sprache erörtert wird, Theater, Literaturgeschichte, Interpretation oder das Verhältnis von Dichtung und Musik.

Ein zweiter Teil gilt einzelnen Werken, von Shakespeares Stücken bis zur Lyrik Harald Hartungs und Rita Doves. Dargestellt werden sie nicht, um theoretische Gelenkigkeit vorzuführen, sondern um zum Lesen einzuladen, zur Wahrnehmung von Erkenntnis, die aus Dichtung aufsteigt, mitunter im état chantant.

Wo Werke klassischer Autoren vorgestellt und erörtert werden, bleibt die Frage der Sprache nicht aus - Sprache der Dichtung, die aus der allgemeinen Sprache hervorgeht. So tritt auch der Unterbau in den Blick, die Rede- und Schreibgewohnheiten, der Sprachwandel, die Grammatik. Den Leser erwartet hier ein Gewinn. Wird gut Geschriebenes gut gelesen, sind Syntax und Metrik am Ende nichts Trocknes und Ledernes mehr. Sie wirken mit dem Besten, was Sprache leisten kann: an vollkommenen Werken.
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