Lampedusa


ISBN 9783779504405
228 Seiten, Taschenbuch/Paperback
Titel fehlt vorübergehend
Lampedusa - eine kleine italienische Insel im Mittelmeer.

Klein genug, dass man sie getrost immer wieder vergessen

konnte in Rom und in Brüssel - wären da nicht Zehntausende

von Bootsflüchtlingen aus Afrika, die in den

letzten Jahren dort angekommen sind. Wann immer eine

besondere Tragödie zu vermelden ist, richten die Medien

reflexartig ihre Spots auf die Insel, tragen diese Bilder von

der Peripherie in die Mitte Europas - und wenden sich

genauso schnell wieder ab. Von Lampedusa und den Lampedusani

erfahren wir nichts.

Der Ethnologe Gilles Reckinger hat sich mehr Zeit genommen

und die Menschen von Lampedusa haben ihm

viel von sich erzählt. Von denen, die weggingen und denen, die

zurückkamen, von ihren eigenen Lebensträumen, von den

täglichen Widrigkeiten, den Versorgungslücken, der Langeweile.

Von dem Wunsch, der Insel den Rücken zu kehren

und der Unmöglichkeit, woanders zu leben. Die Lampedusani

zeichnen ihre Insel als einen Ort der Übergänge.

Und was uns aus der Ferne erstaunt, wird durch Reckingers

Buch verständlich: Die Begegnung mit dem Fremden

lässt wenig Raum für rassistische Projektionen.
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