Kunstkritik oder Schaffensplan? Reformschrift oder Rechtfertigung? Richard Wagne


ISBN 9783656568797
32 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 22.05
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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: Geschichte - Dichtung - Mythos: Das Nibelungenlied und Richard Wagners Ring des Nibelungen, Sprache: Deutsch, Abstract: [.]

Neben Bildhauerei, Malerei und Filmkunst stehen zu diesem Zwecke natürlich auch

Theaterspiel, Literatur und vor allem die Musik zur Verfügung. Der Liebhaber der klassischen

Musik hat die Qual der Wahl. Es existieren allein im deutschsprachigen Raum viele Komponisten,

und bezogen auf die Qualität schnalzt der Experte mit der Zunge, wenn er Namen wie

Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und Richard Wagner in einem Atemzug nennen

kann. Doch diesen Richard Wagner wird in Reihen der großen deutschen Literaten neben

Goethe, Schiller, Thomas Mann und Günther Grass der Experte weniger in den Mund nehmen,

wenngleich Wagner das anders gesehen hätte. Wagner also sieht sich ebenso als Dichter

wie als Musiker. Deutlich gemacht hat er das mit seiner 1851 entstandenen theoretischen

Schrift Oper und Drama, von der auch diese Arbeit handeln soll.

Was ist dran an diesem Mann, dass er sich derartig äußern kann? Zumindest in der Musikund

Kulturforschung wird sein theoretisch-philosophisches Wirken der Zürcher Exilzeit häufig

unbeachtet gelassen. Und doch formulierte Wagner Thesen, die die Kulturwissenschaften

der Musik und Dichtung mit stärker aufgebrachtem Ernst der Leser total über den Haufen

hätte werfen können und dies in Ansätzen auch getan hat. Denn Wagner hat mit Kritik an der

Kunst und den Künstlern seiner Zeit nicht gespart und vor allem die Gattung der Oper reformieren

wollen. Der Irrtum in dem Kunstgenre der Oper bestand darin, daß ein Mittel des

Ausdruckes (die Musik) zum Zwecke, der Zweck des Ausdruckes (das Drama) aber zum

Mittel gemacht war, formulierte er in der Einleitung zu Oper und Drama2 den Missstand

dieser Gattung.

Doch was will Wagner eigentlich mit dieser Schrift? Sind seine Aussagen zur Kunst - Musik

wie Dichtung - haltbar, und was soll am Ende dabei herauskommen? Schließlich stellt sich

auch überdeutlich die Frage, ob Wagner sich selbst an seine Reformforderungen gehalten hat?

Diesen Fragen will diese Arbeit nachspüren. Zum besseren Verständnis Wagners sollen im

folgenden Kapitel seine Aussagen und Thesen zu Oper, Drama und Kunstschaffen seiner Zeit

erklärt werden. Daran anschließend wird Kapitel 3 einen Einblick in die Rezeption Wagners

geben, um die Haltbarkeit seiner Ausführungen beurteilen zu können. Kapitel 4 bezweckt die

Anwendung seiner Thesen auf sein Werk.



2 Wagner, Richard: Oper und Drama, hg. v. Klaus Kropfinger, [Reclam], Stuttgart 1994, S. 19; im Folgenden als Direktzitat

im Text angegeben als OD 19.
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