Adonia Verlag: Kritische Betrachtungen zu Joseph Schumpeters Theorie: Liegt ein realistisches D - Paulsen, Nina - Bod

Kritische Betrachtungen zu Joseph Schumpeters Theorie: Liegt ein realistisches D

Akademische Schriftenreihe V120404
Bod
ISBN 9783640248001
20 Seiten, Taschenbuch/Paperback
CHF 19.35
BOD folgt in ca. einer Woche
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: UE Politische Theorie und Ideengeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Aufbauend auf die Gedanken Max Webers hat der österreichische Ökonom Joseph

Aloisius Schumpeter (1883 - 1950) eine Demokratietheorie entworfen, die sich auf die

Herrschaft von Eliten stützt. Politik wird nach diesem Verständnis nicht in einem

plebiszitären Akt durch das Volk vollzogen, sondern aus Wettbewerb und Wahl

hervorgegangene Eliten leiten die Regierungsgeschäfte im demokratischen Staatswesen.

Der Elitengedanke ist auch in gegenwärtigen Gesellschaften vorhanden, ebenso wird

der Bereich der Politik von Eliten dominiert. In der gängigen Praxis westlicher

Demokratien ist ein Regieren ohne Eliten gar nicht mehr denkbar. Zu groß sind die

Staaten und zu heterogen die Gesellschaften, die in ihnen leben. Der viel zitierte

Ausspruch aus der Gettysburg Address des ehemaligen US-Präsidenten Abraham

Lincoln im Jahr 1863, dass Demokratie government of the people, by the people, for

the people sei, spiegelt sich somit nicht in ihnen, und auch nicht in den Ausführungen

Schumpeters wieder. Dabei sind Eliten heute gezwungenermaßen mit dem Ethos der

Demokratie vereinbar, und obwohl die Übersetzung von Demokratie als Herrschaft des

Volkes in wörtlichem Sinne durch eine Elitenherrschaft nicht mehr gegeben ist,

funktioniert in ihr die Herrschaft von Eliten im Auftrag, mit Zustimmung und unter

Kontrolle des Volkes.

Jedoch ist die Vorstellung Schumpeters weitaus reduzierter. Lediglich der Punkt des

Auftrages ist in seinem Verständnis die Aufgabe der Bürger. Eine Begründung, die er

zu dieser Herleitung benutzt, ist eine Kritik am Verhalten des Volkes im Bereich

politischer Entscheidungen. Der Bürger sei auf diesem Gebiet irrational, er

argumentiert und analysiert auf eine Art und Weise, die er innerhalb der Sphäre seiner

wirklichen Interessen bereitwillig als infantil anerkennen würde. Durch dieses

Menschenbild ist der Bürger im schumpeterianischen Verständnis lediglich ein Wähler,

der aus dem herrschenden politischen Angebot zu selektieren hat. Weitere

partizipatorische Aufgaben entfallen.



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